Fokus Südwest 14.06.2018 Nachrichten

Fokus Südwest 14.06.2018 Nachrichten

  • Flüchtlingssendung "News for Refugees“ im SWR vor dem Aus

 

Das SWR Projekt "News for Refugees" soll nach zweieinhalb Jahren beendet werden. Der SWR-Intendant hatte sich im Herbst 2015 an Ministerpräsident Winfried Kretschmann gewandt. Auch der SWR wollte einen Beitrag zur Bewältigung der Flüchtlingskrise leisten. Mit einem journalistischen Online-Angebot sollten gezielt Asylsuchende angesprochen werden.

In den Sprachen deutsch, englisch, arabisch und Sprachen aus dem afghanischen Kulturkreis wurden nützliche Informationen verteilt.

Redakteure waren Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Inzwischen sankt die Zahl der neuen Flüchtlinge die mit Praktische Tipps zum Alltag in Deutschland wie mit so wundersamen Gepflogenheiten wie Mülltrennung oder Kehrwoche bekannt gemacht wurden, oder mit übersetzte Nachrichten aus dem Südwesten und aller Welt. Die Sendung war zweimal bereits verlängert worden. Zuletzt folgten fast 180 000 Abonnenten, weitaus mehr als jener der Landesschau, den "New for Refugees". Der Flüchtlingsrat bedauert das Aus. Da die Sendungen bisher guten Zuspruch erzielten und startete eine Online-Petition für den Weiterbestand.

 

  • Nuklearer Notfall im ümstrittenen Atomkraftwerk Fessenheim geübt

 

Am Dienstag wurde von Betreiber und Behörden mit einer Übung rund um das Atomkraftwerk Fessenheim die Reaktion auf enen nuklearen Notfall geprobt. 140 Mitarbeit des franzöischen Kernkraftwerks in der Nähe von Freiburg beteiligeten sich.

Das älteste laufende Atomkraftwerk Frankreichs gilt vielen Kritikern als Sicherheitsrisiko. Laufend wird von Frankreich zugesagt, die Anlage zu schließen. Zuletzt letzt sollte um die Jahreswende 2018/19 die Stilllegung erfolgen. Neuere Informationen sprechen von weiteren verzögerungen bis zum Sommer 2019. Die Vorsitzende des Umweltausschusses des Bundestags, Sylvia Kotting-Uhl, bezeichnete es als absurd, dass in Fessenheim immer noch der Ernstfall geprobt werden müsse und der Reaktor nicht einfach abgebaut wird.

 

  • Über Schwaben lacht viel Sonne

 

DDer Meteorologe Jörg Kachelmann (59) hat ermittelt, dass der württembergische Landesteil im langjährigen Mittel viereinhalb Stunden ganze viereinhalb Stunden mehr Sonne im Jahr abbekommt als Baden. Schuld daran ist der Schwarzwald. Winde treiben von Westen auf den Schwarzwald dh über Baden zu und laden hier beim Aufsteigen Regen ab. Baden liegt somit im Luv. Auf der anderen Seite im Lee fallen die Winde und erwärmen sich dabei. Auch zählt nach neuen Messungen Freiburg nicht mehr zu den wärmsten Deutschen Städten. Hier wurde jahrelang vor einer Wand gemessen also nicht neutral. Ich finde es persönlich trotzdem ziemlich warm hier.

 

  • TRAS-Jahreshauptversammlung verlangt verbindliches Fessenheim-Schliessungs-DekretT

 

Der Trinationale Atomschutzverband vertritt über 100 Städten und Gemeinden mit insgesamt mehr als einer Million Menschen in der Umgebung von Fessenheim. Auf ihrer Jahreshauptversammlung in Basel am Montag wurde die französischen Regierung von der TRAS gebeten, dem unwürdigen und fahrlässigen Treiben der Electricité de France (EDF) ein Ende zu setzen. Fessenheim solle mittels eines neuen Dekrets innerhalb der angekündigten Frist bis Ende 2018 definitiv zu schliessen.

Der Trinationale Atomschutzverband (TRAS) ist empört über die EDF-Taktik, die Schliessung des ältesten Atomkraftwerks Frankreichs immer wieder von Neuem zu verschieben. Die EDF-Behauptung, man könne alte Kernkraftwerke erst schliessen, wenn neue Kernkraftwerke in Betrieb gehen, ist grob irreführend. Das französische Energiewende-Gesetz verlangt den Ausbau der erneuerbaren Energien und eine Senkung des Atomstrom-Anteils auf maximal 50 Prozent bis 2025. Werden die Kernkraftwerke mit der bisherigen Leistung weiterbetrieben und erneuerbare Energien ausgebaut, ist ein Stromüberschuss die Folge, der zum Preiszerfall am Strommarkt in Frankreich und der EU führt und eine echte Versorgungssicherheit wegen der Überalterung vieler Anlagen trotzdem nicht gewährleistet.

Statt auf Flamanville zu warten, fordern die TRAS vom französischen Präsidenten und der französischen Regierung, dass sie die Sicherheit ernst nehmen, Fessenheim noch dieses Jahr per Dekret stillzulegen und die Nutzung der erneuerbaren Energien endlich deblockieren.