Familiennachzug für Geflüchtete in Deutschland dauert immer länger

Familiennachzug für Geflüchtete in Deutschland dauert immer länger

Der Familiennachzug für Geflüchtete in Deutschland dauert immer länger. Momentan befinden sich wohl 220.000 vor Krieg und Gewalt geflüchtete Syrer in Deutschland, diese haben auch das Recht, enge Angehörige nach Deutschland nachzuholen. Darunter fallen Kinder, Ehepartner, im Fall von minderjährigen Flüchtlingen auch die Eltern.

In den vergangenen Monaten haben deutsche Botschaften zwar deutlich mehr Visa vergeben, im Jahr 2015 waren es knapp 22.000 für den Familiennachzug, dennoch dauert der Familiennachzug aufgrund der schier endlosen Wartezeiten zunehmend länger. In den Nachbarländern Syriens hat sich die Wartezeit drastisch erhöht. So dauert es in Libanons Hauptstadt Beirut derzeit rund 15 Monate, bis man allein einen Termin zur Erteilung des Visums bekommt. Im Januar betrug die Wartezeit noch 8 Monate. Am schnellsten gehe es derzeit im jordanischen Amman, hier müsse man derzeit nur knapp über vier Monate für einen Termin warten. Aber auch zwischen Termin und der Ausstellung des Visums können mehrere Wochen oder gar Monate verstreichen.

Die Abgeordnete der Linkspartei Ulla Jelpke, auf dessen Anfrage die Zahlen veröffentlicht wurden, kritisierte die langen Wartezeiten scharf. Sie stellte zuletzt die Forderung, man müsse dringen das Personal aufstocken, zudem solle man Anträge vermehrt auch in Deutschland bearbeiten.

Nicht genug Geld für die Flucht aus Syrien, verlorengegangene Pässe und immer längere Wartezeiten werden es Syrern in naher Zukunft wohl noch schwieriger machen, aus dem Land zu fliehen.