EU-Vertragsverletzungsverfahren gegen Ungarn wegen Diskriminierung von Roma Kindern

EU-Vertragsverletzungsverfahren gegen Ungarn wegen Diskriminierung von Roma Kindern

Die EU-Kommission hat ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Ungarn eingeleitet, weil Roma Kinder überdurchschnittlich oft in Schulen für geistig Behinderte oder von anderen SchülerInnen getrennt eingeschult werden. Die ungarische Regierung muss innerhalb von zwei Monaten den Vorwürfen der Kommission antworten. Neben Ungarn leitete die Kommission bereits ähnliche Verfahren gegen Tschechien und die Slowakei ein.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisiert, dass rund 45 Prozent aller Roma-Kinder in Ungarn in separaten Schulen oder Klassen eingeschult werden. Amnesty sieht in der Politik der ungarischen Regierung eine Absicht, Roma zu diskriminieren. Die getrennte Einschulung von Roma-Kindern werde eine neue Generation in die Armut zu zwingen.