Frauenprotest in Iran: Es geht nicht "nur" um den Hidschab

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Es geht nicht "nur" um den Hidschab

Nachdem die Iranerin Mahsa Amini wegen eines Verstoßes gegen die Kleidervorschriften festgenommen wurde, starb sie sehr wahrscheinlich durch Schläge auf ihren Kopf. Viele Frauen und auch Männer haben deshalb demonstriert. Iranerinnen verbrannten öffentlich ihren Hidschab. Die Kleidervorschriften sind zwar ansich ein massiver Eingriff in das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit aller Frauen in Iran, sie sind aber andererseits auch nur ein Teil davon. Der Zorn der Demonstrantinnen dürfte sich aus noch viel mehr speisen. Der Kommentar geht insbesondere auf die rechtliche Stellung der Frauen in der von einigen männlichen Theologen dominierten Islamischen Republik Iran ein.

jk

Update: Laut BBC Persia sagt Mahsa Aminis Vater Amjad Amini, ihm sei es verweigert worden, seine tote Tochter zu sehen: "Gleichgültig wie oft ich gebeten habe, sie haben mir nicht erlaubt, meine Tochter zu sehen." Nur vor der Beerdigung habe er sie sehen können, aber ihr Körper sei bis auf das Gesicht und die Füße eingewickelt gewesen. An den Füßen habe er Quetschungen gesehen. Nach Darstellung der Polizei starb Mahsa Amini auf der Polizeiwache an einer plötzlichen Herzattacke. Ihre Familie sagt, die 22-jährige sei gesund gewesen. Es gibt Hinweise darauf, dass sie aufgrund einer Hirnblutung nach Schlägen auf der Wache gestorben ist.