Erstmal zu Penny? Lieber nicht! Logistik-Streik im größten Penny-Lager Nordostitaliens

Erstmal zu Penny? Lieber nicht! Logistik-Streik im größten Penny-Lager Nordostitaliens

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Quelle: 
http://www.radiondadurto.org

Den nationalen Tarifvertrag für die Logistikbranche hat Penny nicht unterschrieben. Die Arbeitsbedingungen in den Pennylagern sind schlecht, die ArbeiterInnen werden überwacht und verdienen bei der aktuellen Lohnpolitik auch nach 11 Jahren noch so wenig, dass sie ihre Kinder davon nicht ernähren können.  Daher gibt es im größten Penny-Lager im Nordosten Italiens, in Desenzano del Garda, seit September Streiks.

Penny, die Discountlinie der deutschen REWE-Gruppe, war auch schon in Deutschland mehrfach wegen Überwachung von MitarbeiterInnen aufgefallen. In Italien bieten die LagerarbeiterInnen dem Discounter jetzt Paroli, sie organisieren sich in der Basisgewerkschaft Si.Cobas, die schon in den letzten Jahren mit Streiks in der Logistikbranche erfolgreich war. Nachdem der Streik vom September und Oktober 2015 nicht zu befriedigenden Ergebnissen geführt hat, nahmen die ArbeiterInnen den Arbeitskampf am 5. Januar wieder auf. Sie blockieren die Tore des Lagers, um den Warentransport zu verhindern und Penny so lahmzulegen. Die Gegenwehr war hart: Ausschluss aus dem Lager, Polizeigewalt, die Kündigung von 44 ArbeiterInnen per SMS. Am 14. Januar erzielten die Streikenden allerdings einen ersten Erfolg: Die 44 Entlassenen wurden vom verantwortlichen Subunternehmen wieder eingestellt und Verhandlungen vereinbart.

Unser Bericht ist aus zwei Beiträgen des freien Radio Onda d'Urto aus Brescia entstanden, die hier in übersetzter Fassung zu hören sind. Die Originale findet Ihr hier und hier.