Nach Auskunft des stadtischen Wahlamtes entwickelt sich die Briefwahlbeteiligungen an den Wahlen zum Freiburger Stadtrat mit 10, 5 % nicht wie erwartet. Zwar überschritt Sie die Wahlbeteiligung der Kommunalwahl 2004 am vergangenn Freitag (29.5.2009) knapp um 0,8 Prozent. Zusammen mit den Briefwahl-Anträgen vom gestrigen Dienstag 2.6.09 - 833 - wird sie insgesamt jedoch immer näher an die Quote der Wahlen vor 5 Jahren heranrücken.
So zeigte sich der städtische Wahlleiter in Freiburg, Herr Willmann, Dienstag Abend gegenüber RDL -Morgenradio auch skeptisch, daß die Wahlbeteiligung insgesamt die Quote von 50% wie im Jahre 2004 erreichen wird (Wahlbeteiligung 1999: 42,9).
Diese Prognose stützt sich zum einen auf die Tatsache, dass in allen Wahlen der Briefwahlanteil kontinuierlich gestiegen ist (Die Zunahme 2009 liegt aber nur um ca. 0,8 Prozent und damit weit unter dm Wahlberechtigten Zuwachs), zum anderen auf den Umstand, dass im Gegensatz zur 2009 Wahl die Wahlen in 2004 nicht am Ende von immerhin 17-tägigen Ferien lagen.
Namentlich das letzte Faktum hätte - eigentlich - eine wesentlich höhere Briefwahlbeteiligung wahrscheinlich gemacht. Da der Briefwahlanteil mittlerweile um die 20 % an allen abgegebenen Stimmen liegt, indiziert der bisherige Verlauf eher eine auf unter 50% abfallende Wahlbeteiligung.
Wer im Lager der Opposition – angesichts der bei Briefwahl begünstigten schwarz-grünen Stadtrats Mehrheit - auf verbesserte Chancen spekuliert, sollte jedoch mehr als vorsichtig sein.
Zum einen erhöht sich dennoch -erfahrungsgemäss - der Anteil der Briefwählerinnen an den Gesamtwählerinnen, was den "bürgerlichen" Klientel-Parteien zu Gute kommt.
Zum anderen: Von 8.800 angeschriebenen Wählerinnen, die einen anderen EU- Pass als einem deutschen haben, haben sich sich gerade mal 300 für die Stimmabgabe – bei der Europawahl - in Deutschland/Freiburg entschieden.
Ihre Wahlbeteiligung insbesondere in den westlichen Freiburger Stadtteilen war aber massgeblich für die hohe Wahlbeteiligung bei dem Entscheid gegen den Stadtbauverkauf.
Viel Arbeit also, um ein Stimmverhalten wie beim Bürgerentscheid gegen den Stadtbauverkauf zu bewirken. Damals entschied bekanntlich die Urnenwahl – also die Stimmabgabe in den Schulen - am Wahltag selbst.
Wer also eine Veränderung zwischen grün-schwarzer Mehrheit und dem Regenbogenlager (rosa-rot-lila grün-blauer) der Freiburger Opposition erreichen will, muss als Liste seine potentiellen Wählerinnen am Sonntag den 7.6. zur Stimmabgabe in eine der Freiburger Schulen bewegen können.
Schaun wir mal.
kmm 3-6-09-Änderung: 4.6.09
Wahlberechtigte/ Briefwahlanträge am Freitag 1 Woche vor der Wahl/
incl. EU-Berechtigte in Prozent Anteil Briefwählerin an Gesamtwahl
2009: 153.000 15.282 10,5
2004: 146.976 13.750 9,7 19,67
1999: 139.600 10.233 7,5 17,47