Freiburg: Wofür soll die Stadt ihr Geld ausgeben?: Eine verkehrspolitische Auswertung der Bürgerumfrage

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Eine verkehrspolitische Auswertung der Bürgerumfrage

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In der Bürgerumfrage der Stadt Freiburg wollte die Verwaltung von 6000 zufällig ausgewählten Bürgern wissen, für was die Stadt ihre Steuergelder verwenden soll. Nur 2422 Fragebögen fanden ihren Weg zurück in die Verwaltung, was einer Rücklaufquote von gut 40 % entspricht. Damit gilt die Umfrage als repräsentativ. In ihrer eigenen Analyse stellen die Statistiker*innen der Stadt zufrieden fest, dass die Zufriedenheit der Bürger*innen mit den beschlossenen Ausgaben überwiegt. Wenn wir uns aber die Entwicklung der Zahlen zwischen 2016 und 2018 im Bereich Verkehr ansehen lässt sich auch feststellen, dass der Anteil der Antworten, die keine Neugewichtung im Verkehrsbereich wünschen, in allen vier Kategorien sinkt.

Insbesondere beim Radverkehr ist eine klare Tendenz für Mehrausgaben festzustellen. Im Vergleich zu 2016 gibt es weniger Bürger*innen die sich eine Kürzung in diesem Bereich wünschen und deutlich mehr Bürger*innen die sich Mehrausgaben wünschen. Auch beim öffentlichen Nahverkehr wünschen sich mehr Freiburger*innen eine Ausgabenerhöhung als zwei Jahre zuvor - bei der Forderung nach Kürzungen in diesem Bereich gab es keine Veränderung zur vorhergehenden Bürgerumfrage.

Beim Fußverkehr ergibt sich ein schwieriger zu deutendes Bild. Es wünschen sich mehr Bürger*innen eine Ausgabenerhöhung in diesem Bereich. Allerdings steigt auch die Zahl der Freiburger*innen die hier weniger Geld ausgeben wollen. Allerdings sind die dazugewonnen Befürworter dreimal so viele wie diejenigen die Kürzungen beim Fußverkehr fordern.

Bei der Kategorie "Straßen / Regelung des Autoverkehrs" wünschen sich genau so wenige Freiburger*innen Mehrausgaben wie 2016. Allerdings wächst die Zahl derer die in diesem Bereich Kürzungen vornehmen würden.

Die detailierte Auswertung des Mobilitätsbereichs innerhalb der Bürgerumfrage stellt überraschenderweise fest, dass auch Autofahrer*innen und Motorradfahrer*innen eher Mehrausgaben für Rad- und ÖPNV-Infrastruktur fodern als Ausgaben für "Straßen / Regelung des Autoverkehrs".

Unterm Strich bestätigt diese Umfrage den schon bei der Kommunalwahl im Mai festgestellten gesellschaftlichen Rückhalt für eine lokal verankerte Verkehrswende in Freiburg.