Der ehemalige Ministerpräsident Kataloniens, Artur Mas, und zwei seiner Ministerinnen stehen ab heute vor dem Berufungsgericht von Barcelona. Ihnen wird vorgeworfen, im Jahr 2014 eine illegale Volksbefragung über die Abspaltung Kataloniens von Spanien organisiert zu haben. Die Staatsanwaltschaft fordert, dass der Konservative Artur Mas und seine Ministerinnen zehn beziehungsweise neun Jahre lang nicht mehr bei Wahlen antreten dürfen und von offiziellen Ämtern ausgeschlossen werden. Zum Prozessauftakt werden Tausende Unterstützer des ehemaligen Ministerpräsidenten erwartet. Die Regierung Artur Mas hatte sich 2014 über die Entscheidung des spanischen Verfassungsgerichts hinweggesetzt, die die Volksbefragung untersagte. Das spanische Verfassungsgericht hatte sich in seinem Urteil der Sicht der spanischen Regierung angeschlossen, wonach diese Frage überregional von allen SpanierInnen diskutiert werden müsse, weil sie die spanische Einheit betrifft. Über zwei Millionen Katalanen beteiligten sich jedoch an der Volksbefragung. Sie stimmten zu rund 80 Prozent für die Unabhängigkeit.

(mc)