Ehemalige Leiterin des Bamf Bremen verteidigt sich

Ehemalige Leiterin des Bamf Bremen verteidigt sich

Sie stehe zu allem was sie gemacht habe, erklärte die ehemalige Leiterin der Bremer Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf), Ulrike B. gegenüber der Bildzeitung. Ihr sei es um menschliche Schicksale, nicht um blanke Zahlen gegangen, sagte Ulrike B. weiter. Nach dem Antritt eines neuen Bamf-Chefs Weise sei es nur noch um Fallzahlen und Bearbeitungszeiten gegangen, nicht mehr um die betroffenen Menschen. Tatsächlich ist die Anerkennungsquote von Flüchtlingen in Deutschland in den letzten zwei Jahren dramatisch gesunken.

Ulrike B. wurde im Juli 2016 ihres Amtes enthoben. Gegen sie, mehrere Anwälte und einen Dolmetscher wird wegen Bestechlichkeit und bandenmäßiger Verleitung zur Stellung unberechtigter Asylanträge ermittelt. Es gibt aber bisher keine Beweise dafür, dass sich Ulrike B. bereichert hat. Unter den AsylbewerberInnen, die angeblich zu Unrecht in Bremen Asyl erhielten soll sich ein hoher Anteil von JesidInnen befinden, die im Irak einem Völkermord durch den sogenannten Islamischen Staat ausgesetzt waren. Die neue Leiterin des Bamf, Jutta Cordt erklärte gestern, sie wolle alle 18000 positiven Asylbescheide, die in Bremen seit dem Jahr 2000 ergangen seien überprüfen lassen. Da fragt man sich, was diese Menschen all die Jahre eigentlich schlimmes getan haben.