Dominik Müller über sein Buch "Indien. Die größte Demokratie der Welt?"

Dominik Müller über sein Buch "Indien. Die größte Demokratie der Welt?"

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Das Buchcover von Dominik Müller
Dominik Müller "Indien. Die größte Demokratie der Welt? Marktmacht-Hindunationalismus-Widerstand"
Quelle: 
buchperlen.wordpress.com

Wir haben mit Dominik Müller über sein Buch "Indien. Die größte Demokratie der Welt? Markmacht-Hindunationalismus-Widerstand" gesprochen.
In Reportagen, Interviews und Essays führt uns der Autor sowohl in abgelegene Dörfer des indischen Subkontinents als auch in die klimatisierten Büros großer Industrieverbände. Er lässt Kleinbauern, Straßenhändler, Geschäftsleute und Hindunationalisten ebenso zu Wort kommen wie Aktivisten gegen das EU-Indien-Freihandelsabkommen, Streikende, Menschenrechtler, Anti-Akw-Kämpfer oder Whistleblower aus dem nuklearwirtschaftlichen Establishment
Wirtschaftlich prosperierend, kulturell vielfältig und auf dem Weg vom Schwellenland zum modernen Industriestaat – das ist das Bild, das die Regierung in Delhi gerne von Indien zeichnet. Von vielen Medien in Europa wird dies bereitwillig aufgenommen und verbreitet. Hunger und Ausbeutung kommen darin kaum vor. Und wenn doch, werden sie nicht in Zusammenhang gebracht mit dem exorbitanten Reichtum, den westliche Konzerne und die wenigen indischen Global Players auf Kosten der Bevölkerung realisieren und dabei Millionen indischer Benachteiligter ins Elend stürzen. Hunger und Elend sind jedoch der Preis, der unmittelbar mit der Art der wirtschaftlichen Entwicklung in Verbindung steht.

Außerdem erläutert der Autor die politischen Entwicklungen in Indien und erklärt im Interview, wie die innere Struktur der hindunationalistischen Partei BJP funktioniert. Narendra Modi, der Spitzenkandidat und jetziger Premierminister führt eine Politik, bei der vor allem die Muslime in Indien stark ausgegrenzt und zu Feindbildern denunziert werden. Wie stark die europäische und amerikanische Wirtschaft in die Entwicklungen integriert sind und warum diese mit der BJP sympathisieren, erklärt Müller im Detail.

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