Protest gegen Abschiebungen nach Sri Lanka und Afghanistan: "Die Menschen, die abgeschoben wurden, sind wie vom Erdboden verschluckt..."

"Die Menschen, die abgeschoben wurden, sind wie vom Erdboden verschluckt..."

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Am 30 März wurden 24 Tamil*innen und Muslim*innen aus Deutschland und der Schweiz nach Sri Lanka abgeschoben. Auch Baden-Württemberg war an der Sammelabschiebung beteiligt. Mehrere Betroffene waren zuvor im Abschiebegefängnis Pforzheim inhaftiert. Wir hatten über die Abschiebung berichtet, die stattfand obwohl eine Woche zuvor eine von Deutschland mit ausgearbeitete Resolution des UNHRC der Regierung Sri Lankas „eine zunehmende Marginalisierung von Personen, die den tamilischen und muslimischen Minderheiten angehören (...) willkürliche Verhaftungen, mutmaßliche Folter und andere grausame, unmenschliche, erniedrigende Behandlung, sowie sexuelle und geschlechts-spezifische Gewalt“ vorgeworfen hat.

Zwar ist der Bürgerkrieg seit Ende 2009 vorbei, die Lage insbesondere für die tamilische Minderheit ist aber Berichten zufolge nach wie vor prekär, auch weil militärische Befehlshaber und führende Politiker aus der Zeit des Bürgerkriegs wieder an die Macht sind. Und nun soll am Mittwoch den 9. Juni schon wieder eine Sammelabschiebung nach Sri Lanka stattfinden. Um gegen die Abschiebung nach Sri Lanka am Mittwoch und auch die Abschiebung nach Afghanistan am Dienstag zu protestieren, findet in Pforzheim von Montag bis Donnerstag ein Protestcamp vor dem Abschiebegefängnis statt. Am Montagabend um 19 Uhr gibt es unter dem Motto „Stoppt die geplanten Abschiebungen von Afghanen und Tamilen!“ eine Kundgebung. Protestkundgebungen gegen die Abschiebung nach Sri Lanka finden auch am Montag um 10 Uhr auf dem Karlsruher Marktplatz und am Dienstag um 11 Uhr in Bruchsaal statt.

Am Donnerstag den 10. Juni wird dann auch noch eine Sammelabschiebung vom baden-Airpak nach Albanien stattfinden.

Über den Protest gegen die Abschiebung nach Sri Lanka und die Lage dort haben wir mit Lisa, einer Studentin aus Bayreuth gesprochen, die gerade erst fünf Wochen mit dem internationalen Menschenrechtsverein Bremen, in Sri Lanka war.