Deutscher Plastikmüll belastet zunehmend Südostasien

Deutscher Plastikmüll belastet zunehmend Südostasien

Plastikmüll aus Deutschland belastet zunehmend Länder in Südostasien. Das geht aus Recherchen der Umweltschutzorganisation Greenpeace hervor, die sie am gestrigen Dienstag in einem Bericht veröffentlichte. Seitdem China einen Importstopp für Plastikmüll beschlossen hat, führten internationale Abfallexporte demnach zunehmend nach Indonesien, Thailand und Malaysia.

In Indonesien und Malaysia würden so monatlich 10.000 Tonnen Plastikmüll aus Deutschland landen. Deutschland ist aber nicht das einzige Land, aus dem besonders viel Müll in Südostasien landet. Auch die USA, Grossbritannien, Japan und mehr als 20 weitere Staaten exportieren Plastikmüll nach Südostasien.

Schlüsse aus der Recherche zieht Manfred Santen, Chemiker von Greenpeace: "Sobald ein Land die Einfuhr von Plastikabfällen einschränkt, wird der Müll in das nächste weitergeschoben. Darunter leiden die Menschen. Sie leben in einer vermüllten Umwelt mit hohen Gesundheitsrisiken.“

Greenpeace veröffentlicht seine Recherche wenige Tage vor einem Treffen der Basler Konvention, in der Staaten über gefährliche Abfälle beraten. Ein Vorschlag bei diesem Treffen lautet, dass künftig auch beim Export von Plastikabfällen eine ausdrückliche Genehmigung der betreffenden Staaten gebraucht wird.

Als Lösung für das Plastikmüllproblem fordert Greenpeace eine Verringerung von Einwegverpackungen. Stattdessen brauche es bei Konsumgütern und Supermärkten mehr wiederverwertbare Verpackungen und ein System zum Nachfüllen.

(mc)