Der türkische Schriftsteller Doghan Akhanli: Nach der Rückkehr aus dem Asyl gleich in den Knast

Der türkische Schriftsteller Doghan Akhanli: Nach der Rückkehr aus dem Asyl gleich in den Knast

Er hat etwas vom italienischen Schauspieler Roberto Benigni – der ruhige, freundlich lächelnde Mann mit den grauen Locken.
Dogan Akhanli ist aber kein Schauspieler, sondern Schriftsteller.
Er ist in der Türkei aufgewachsen, und erhielt in den 80er Jahren politisches Asyl in Deutschland. Dort ist der ehemalige Untergrundkämpfer zum Menschenrechtsaktivisten geworden.
Mit seinen Büchern über den Völkermord an den Armeniern, will er die Bevölkerung aufrütteln – und die türkische Regierung auffordern, sich endlich ihrer Vergangenheit zu stellen.
Letzten Oktober war Doghan Akhanli zum ersten seit seiner Flucht wieder in der Türkei. Bei seiner Ankunft wurde er verhaftet und in dasselbe Gefängnis gebracht, wo er in den 80er Jahren bereits gefangen gehalten und gefoltert wurde.
Die Forderung nach Vergangenheitsbewältigung hat seine eigene Vergangenheit zurückgeholt.
Wilma Rall hat den deutsch-türkischen Schriftsteller Doghan Akhanli getroffen, der auf Einladung der Gesellschaft für bedrohte Völker in der Schweiz weilte.

Ein Beitrag von Radio Rabe Bern