ClearView schafft Suchmaschine für Gesichter

ClearView schafft Suchmaschine für Gesichter

Das Unternehmen ClearView verkauft eine Gesichtserkennung an die US Behörden, welche aus rund 3 Milliarden Bildern aus dem öffentlichen Internet gespeist wurde. ClearView, ein StartUp, welches gezielt Strafverfolgungsbehörden mit ihrem Angebot anspricht, hat laut einer Recherche der New York Times eine App programmiert mit der Menschen auf Fotos innerhalb Sekunden identifiziert werden können. Dabei wird eine Datenbank genutzt von Milliarden an Bildern welche aus öffentlich zugänglichen Quellen eingesammelt wurden, wie Facebook, Twitter und Youtube.

Die Technologie selbst ist dabei nicht neu, dass jedoch aus so vielen öffentlichen Bildern eine Datenbank zusammengestellt wird und als eine Art Suchmaschine konfiguriert ist, die als Ermittlungswerkzeug dient, ist ein Bruch des bisherigen Umgangs mit Gesichtserkennung. In der App werden die Fundstellen von Bildern angezeigt, womit Namen, Adressen oder Beruf nur wenig weiterer Recherche bedarf.

Der Service den ClearView anbietet soll schon von über 600 Ermittlungsbehörden genutzt werden, unter anderem lokale Polizeibehörden in der USA und Kanada, aber auch das FBI. Bisher beschränkt sich der Gebrauch auf die beiden nordamerikanischen Staaten, einem Einsatz in der EU steht jedoch rechtlich nichts im Wege, so sei die App rechtlich ähnlich zu bewerten wie eine Rückwärtsbildersuche bei einer ganz normalen Suchmaschine. Der Gebrauch der Bilder von kommerziellen Social Media Plattformen stellt lediglich eine Verletzung der jeweiligen AGBs dar, sei aber nicht per Gesetz strafbar. Über eine bessere Regelung von Gesichtserkennungssoftware debattiert derweil die EU, ein Verbot solch eines massiven Eingriffs in die Privatsphäre scheint jedoch nicht wahrscheinlich. Einige Städte in den USA haben hingegen den Einsatz von Gesichtserkennung wegen dem weitreichenden Einfluss im öffentlichen Raum Verboten.