Erster Tag in Cannes.
Angekommen mit dem Nachtzug. Natuerlich nicht geschlafen. Ein guter Test: Bei welchem Film schlafe ich ein, welcher Streifen haelt mich wach?
Ein wildes norwegisches Werk ueber einen schuechternen Dicken, der sich an Pizza, Bier und Pornos haelt, statt sich ins Leben - und mehr Bewegung - zu wagen, haelt mich wach. "Fatso" heisst der Film, und so wird der
Arme von seinem nicht gerade charmanten Oberlippenbart-Kumpel Filipp auch genannt. Aber als eine aufregende Schwedin als Untermieterin bei unserem rundlichen Freund einzieht, wird alles anders... und auch wenn seine Liebe unerfuellt bleibt, so lernt er doch so einiges von der lebenslustigen Blonden... und kauft sich die ersten Turnschuhe seines Lebens!
Klingt alles nicht neu, aber durch hervorragend gecastete Darsteller und eingestreute Animationssequenzen ein durchaus vergnueglicher Kinospass... umso mehr in der norwegischen Originalfassung - mit Untertiteln, versteht sich.
Nur drei Stunden nach meiner Ankunft lande ich auf dem ersten Empfang, in kleiner Runde greift die zauberhafte Juliette Binoche der sonst oft geringen Aufmerksamkeit fuer das afrikanischen Kino mit ihrer Prominenz unter die Arme... und dazu wird morgens um elf - natuerlich - Champagner gereicht. Kein schlechter Start, bin gespannt, wie es weitergeht...