Burundi verweist Coronoavirus-Experten der WHO des Landes

Burundi verweist Coronoavirus-Experten der WHO des Landes

Im Vorfeld der Präsidentschafts- und Parlamentswahl am 20. Mai hat Burundi die Außengrenzen geschlossen und vier Experten zum Coronavirus der WHO des Landes verwiesen. Laut einer Anweisung aus dem Außenministerium vom 12. Mai müssen die vier Personen, darunter der Leiter des Coronavirus-Reaktionsteams und ein Experte für Labortests, unverzüglich das Staatsgebiet verlassen. Die WHO organisiert die Abreise ihres Personals während sie versucht eine Begründung von der Regierung in Burundi zu erhalten.

In Burundi läuft derzeit der Wahlkampf auf Hochtouren, der Coronavirus wird jedoch weitestgehend ignoriert. So finden große politische Wahlkampfversammlungen statt ohne Masken, Sicherheitsabstand oder Desinfektionsmittel. Tests für das Coronavirus werden nur wenige gemacht und bisher gibt es 27 offiziell dokumentierte Covid-19 Fälle, davon ein Todesfall. Es wird befürchtet, dass das gesamte Ausmaß der Pandemie viel größer ist. So gibt es mehrere Berichte von Patient*innen mit Symptomen, welche jedoch nicht auf das Virus getestet werden. Regierungsvertreter*innen verweisen indessen auf einen angeblichen göttlichen Schutz für das Land und fordern die Bevölkerung auf ihren üblichen Alltag nachzugehen.

Die seit 2005 regierende Partei, entstanden im davor stattgefundenen Bürgerkrieg gegen eine Militärdiktatur, hat laut einem Bericht der UN-Menschenrechtskommission ein Klima der Straflosigkeit entstehen lassen. Es gäbe illegale Verhaftungen, systematische Tötungen, Vertreibungen und Folter. Die Regierung geht dabei auch stark gegen Oppositionelle vor. Vor kurzem wurden 60 Parteimitglieder der größten Oppositionspartei verhaftet. Ein anderes verschlepptes Parteimitglied wurde, wahrscheinlich von der Parteijugend der Regierungspartei, ermordet. Seit der Schließung der Grenzen müssen einreißende, auch Journalist*innen oder Menschenrechtsbeobachter*innen erst in eine zweiwöchige Quarantäne.