Koloniale Spuren: Umbennenung von Straßen: Botschafter Tansanias: "Wissmannstraßen in Deutschland sollten umbenannt werden"

Botschafter Tansanias: "Wissmannstraßen in Deutschland sollten umbenannt werden"

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Botschafter Tansanias: "Wissmannstraßen in Deutschland sollten umbenannt werden"

Bei der Umbenennung von Berlin-Neuköllns Wissmannstraße in Lucy-Lameck-Straße forderten Tansanias Botschafter Abdallah Saleh Possy und der tansanische Menschenrechtsaktivist Mnyaka Sururu Mboro die Umbenennung der noch bestehenden Wissmannstraßen in der Bundesrepublik zu Ehren ostafrikanischer Widerstandskämpfer:innen.

Auch in anderen Städten werden Kolonialisten verherrlicht. Berlin Postkolonial erinnert daran, dass in Hamburg Jenfeld die Lettow-Vorbeck-Kaserne von der Bundeswehrschule genutzt wird, wobei dort noch sogenannte Schutztruppenkommandeure aus dem ehemaligen Deutsch-Ostafrika-Gebieten mit Porträts namentlich verehrt werden.


Wir sprachen mit dem in Deutschland lebenden Menschenrechtsaktivisten Mnyaka Sururu Mboro von Berlin Postkolonial zur weiteren Dekolonisierung des öffentlichen Raums und des gesellschaftlichen Bewusstseins in Deutschland.


Berlin Postkolonial e.V. ist eine Initiative von Menschen aus Europa und aus Deutschlands ehemaligen Kolonien. Im Rahmen von Stadtführungen, Vorträgen, Ausstellungen und Kampagnen setzt BP sich kritisch mit Berlins kolonialer und globaler Geschichte auseinander. Das zweijährige Projekt „A Century of Silence“ 2018/19 erinnerte an das Ende des deutschen Kolonialreichs 100 Jahre zuvor. Dieser Jahrestag wurde zum Anlass genommen, genauer auf die Geschichte der einstigen Kolonie „Deutsch-Ostafrika“ (ca. 1885-1919) zu schauen.


Die Website „Maafa Tanzania“ dokumentiert die zahlreichen Aktivitäten des Projekts und die seiner Kooperations- und Bündnispartner*innen. Maafa ist Kiswahili und bedeutet soviel wie „große Katastrophe“. Das Wort steht für die historische Erfahrung der ostafrikanischen Bevölkerung unter der kolonialen Unrechtsherrschaft vor Ort.