Boris Johnson wollte angeblich Menschen „oberhalb der Lebenserwartung“ nicht schützen

Boris Johnson wollte angeblich Menschen „oberhalb der Lebenserwartung“ nicht schützen

Der ehemals engste Politberater des britischen Ministerpräsidenten Boris Johnson, Dominic Cummings sorgt seit einiger Zeit mit immer neuen Enthüllungen über Johnson für Furore. Nun hat er der BBC enthüllt, Johnson habe sich im Oktober 2020 mit dem Argument, die Toten seien ja ohnehin meistens „oberhalb der Lebenserwartung“ gegen einen Lockdown gestemmt. Außerdem sagte Cummings, er habe schon wenige Tage nach Johnsons fullminantem Wahlsieg im Dezember 2019 darüber diskutiert, wie man Johnson als Regierungschef wieder loswerden könnte, denn Johnson habe keinen Plan gehabt und sei als Regierungschef unfähig gewesen. Auf die Frage der Interviewerin Laura Kuensberg, ob er da keinen Widerspruch sehe, Johnson erst im Wahlkampf zu empfehlen und dann ihn für unfähig zu halten, antwortete Cummings: „That's politics“. Leider fragte ihn Laura Kuensberg nicht, ob er das gleiche antworten würde, falls sich seine jetzigen Aussagen auch als unwahr herausstellen würden. Cummings war nicht  nur der von der Opposition ebenso wie von vielen in Johnsons Partei gehasste Chefberater des heutigen Regierungschefs, sondern gilt auch als Chefstratege der Brexit-Kampagne, bei der auch kräftig die Unwahrheit gesagt wurde. That's politics, zumindest bei denen, die sich hinter solchen Wendungen verstecken.