Antirassistisches Bündnis warnte vergeblich wegen rassistischer Polizeigewalt in Essen

Antirassistisches Bündnis warnte vergeblich wegen rassistischer Polizeigewalt in Essen

Nachdem durch Ermittlungen in einem anderen Zusammenhang die Existenz rechtsextremer Chatgruppen bei der Polizei in Essen bekanntgeworden ist, hat das antirassistische Bündnis „Essen stellt sich quer“ erklärt, das Bündnis habe bereits früher einen Brief an das Polizeipräsidium geschrieben, in dem es auf Fälle von mutmaßlich rassistisch motivierter Polizeigewalt in Essen hingewiesen habe. Der Brief sei aber unbeantwortet geblieben.

 

In einem der von der Gruppe geschilderten Fälle kam eine nigerianische Familie wegen eines gestohlenen Geldbeutels auf eine Polizeiwache in Mülheim. Dort wurde die Familie von den Beamt*innen rassistisch beleidigt und geschlagen.

 

In einem weiteren Fall wurde die Polizei wegen Ruhestörung gerufen. Die betroffene Familie mit Migrationshintergrund habe aber die Türe nicht geöffnet. Darauf wurde die Türe von der Polizei eingetreten. Dann seien Mitglieder der Familie mit Schlagstöcken verprügelt worden. Eine schwangere Frau wurde gefesselt.

 

Auf Nachfrage des WDR erklärte die Polizei in Essen, man habe auf den Brief nicht geantwortet, weil die Ermittlungen zu den Vorfällen lange gedauert hätten. Diese seien aber nun abgeschlossen und man wolle sich in zwei, drei Wochen mit dem Bündnis treffen.