Antikorruptionsgipfel in London

Antikorruptionsgipfel in London

Rund 50 Regierungen haben sich am gestrigen Donnerstag in London auf eine Erklärung gegen Korruption geeinigt. Zudem versprachen Nigeria, Frankreich, Grossbritannien und die Niederlande, öffentlich zugängliche Register über ausländische Besitzerinnen von Gebäuden anzulegen. Damit wollen sie verhindern, dass Vermögen aus Korruption und anderen kriminellen Machenschaften durch anonyme Briefkastenfirmen in Immobilien versteckt und weissgewaschen wird. In Grossbritannien gehören laut der Neuen Zürcher Zeitung 100.000 Immobilien ausländischen Briefkastenfirmen, davon über 40.000 allein in London.

In der Bundesregierung ist diese Massnahme umstritten. Justizminister Heiko Maas von der SPD sprach sich für öffentlich zugängliche Register, während nach dem Willen von Finanzminister Schäuble von der CDU lediglich Polizei und Fiskus Zugang zu diesem Register haben sollten.

Antikorruptionsorganisationen kritisieren das Versprechen des britischen Premiers Cameron als unzureichend, solange sie nicht für die britischen Überseegebiete und Kronbesitzungen gelten. Die Jungferninseln weigern sich bislang, den britischen Strafverfolgungsbehörden die Eigentümer von Briefkastenfirmen preiszugeben.