Angeblich Putschversuch in Sudan vereitelt

Angeblich Putschversuch in Sudan vereitelt

Die Hintergründe eines angeblich vereitelten Putschversuches in Sudan waren auch am Freitagmorgen noch unklar. Dass ein Putschversuch vereitelt worden sei, hatte ein führendes Mitglied des derzeit herrschenden Militärrates am Donnerstag im Fernsehen bekanntgegeben. Beteiligt waren angeblich Mitglieder der Streitkräfte und des Geheimdienstes. Einige davon bereits pensioniert. 12 Offiziere und 4 Soldaten sollen sich in Haft befinden. Der Putschversuch soll sich gegen das Abkommen zwischen dem Militärrat und VertreterInnen der Zivilgesellschaft gerichtet haben, in dem eine Teilung der Macht für 3 Jahre vorgesehen ist. Über Einzelheiten wird noch verhandelt.

 

Nach landesweiten Protesten hatte das Militär selbst den Langzeitdiktator Omar al-Baschir gestürzt, die Macht aber nicht an eine zivile Regierung übergeben. Am 3. Juni töteten Milizen über 120 DemonstrantInnen. Auf die Repression folgten ein Generalstreik und erneute Massenproteste einen Monat später. Darauf schloss das Militär das besagte Abkommen. Am Dienstag wurde als Zeichen der Normalisierung das seit langem vom Militär ausgeschaltete Internet wieder angestellt. Die Nachricht über den angeblichen Putschversuch bleibt aber obskur, da keine Namen genannt wurden und nicht klar ist, was hinter den Kulissen eventuell gespielt wird.