AfD versucht über Stiftung mehr Geld zu akquirieren

AfD versucht über Stiftung mehr Geld zu akquirieren

Die rechtspopulistische AfD will sich in den kommenden Wochen für eine eigene parteinahe Stiftung entscheiden. Dadurch sollen mehr Spenden akquiriert werden und der Partei größere Verfügungsgewalt über das Geld eingeräumt werden.

Bisher ist es für die Partei nicht ganz leicht, an direkte Spenden zu kommen. Mehrere Großspender*innen wollten ihre Namen nicht auf dem verpflichtenden Rechenschaftsbericht der Partei – und damit in der Öffentlichkeit – lesen, so berichtet tagesschau.de. Über die weniger sichtbaren Geldzuwendungen an der AfD nahestehende Initiativen hat die Partei aber keine volle Kontrolle. So ist beispielsweise der sogenannte „Verein für Rechtsstaatlichkeit“ aus dubiosen Quellen finanziell gut ausgestattet, entschied aber selbst, damit vorerst nur Wahlwerbung zu unterstützen.

Um über mehr Geld mehr Kontrolle zu haben, berät die AfD nun die Benennung einer parteinahen Stiftung. Dort müssten die Spender*innen ebenfalls nicht in der Parteibuchhaltung auftauchen, gleichzeitig hätte die Partei viel mehr Möglichkeiten, über die Verwendung der Gelder zu entscheiden. Zusätzlich erhielte sie, wie andere parteinahe Stiftungen, vom Staat Zuschüsse für Bildungsarbeit in Millionenhöhe.

Während die dem neoliberalen Flügel zugerechnete Alice Weidel die Desiderius-Erasmus-Stiftung favorisiert, unterstützt der andere Parteivorsitzende Alexander Gauland die rechtskonservative Stresemann-Stiftung, die schon der rechtsradikalen Partei „Die Freiheit“ als Stiftung dienen sollte.

Für beide Optionen kursieren Gerüchte über massive finanzielle Unterstützung durch Privatpersonen und Vereine. Wahrscheinlich ist, dass die Desiderius-Erasmus-Stiftung wohl Gelder aus dem Umfeld der liberalkonservativen und libertären Hayek-Gesellschaft bekommen würde. Für die Streseman-Stiftung ist die Unterstützung der rechten Organisation „Einprozent“ im Gespräch, die aus den Kreisen des AfD-Parteiideologen Götz Kubitschek stammt.