Abschiebungen aus Bayern verdreifacht

Abschiebungen aus Bayern verdreifacht

Wie die Münchener Abendzeitung berichtet, verstärken die bayrischen Behörden angesichts steigender Flüchtlingszahlen die Abschiebepraxis. Laut Innenministerium wurden im ersten Quartal 2015 dreimal soviele Schutzsuchende abgeschoben wie im ersten Quartal des Vorjahres. Bis Ende Mai dieses Jahres wurden sogar mit 1216 Abschiebungen bereits mehr Menschen zwangsweise abgeschoben, als im gesamten Jahr 2014. Die abgelehnten AsylbewerberInnen wurden hauptsächlich nach Serbien, Kosovo, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Rumänien abgeschoben. Über vier mal höher war jedoch im Jahr 2014 die Zahl der Menschen, die "freiwillig ausreisten", wie es das Behördendeutsch schönredet.

Die Münchener Abendzeitung erklärt den Anstieg der Abschiebungen damit, dass die Zahl der AsylbewerberInnen aus dem Westbalkan stark zugenommen habe, während die Behörden kaum Menschen aus diesen Ländern als Flüchtlinge anerkennen. Die niedrige Anerkennungsquote von AsylbewerberInnen aus dem Westbalkan ist wiederum darauf zurückzuführen, dass der Bund im September 2014 Serbien, Bosnien-Herzegowina und Mazedonien zu sogenannten "sicheren Drittstaaten" erklärte.