Rückkehr nach dreißig Jahren : Ab 1.3.2017 darf RDL seinen eigenen Sender für die 102,3 Mhz betreiben

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Ab 1.3.2017 darf RDL seinen eigenen Sender für die 102,3 Mhz betreiben

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Turm der Deutsche Funkturm GmbH auf dem Vogtsburg. im Kaiserstuhl / kmm/rdl2016

Das Datum  des Frequenzuteilungsbescheides ist der 17. Februar 2017. In der Nacht 28.2.17/1.03.2017 wandert die funkrechtliche  Verantwortung des auf den Sendeturm Vogtsburg im Kaiserstuhl koordinierte Frequenz 102,3 Mhz von der Mediabroadcast zu Radio Dreyeckland. Uns ist rundfunkrechtlich diese Frequenz ohnehin bis zum 31.12.2025 zugewiesen. Jetzt dürfen wir aber auch über einen eigenen Sender betreiben im gleichen Zeitraum.
Unser neuer Sender - Modell: worldcast ecreso FM 750 W -  steht fix und fertig seit dem 7.12.16 zum Anschluss an die Antennenanlage der Mediabroadcast GmbH bereit. Die Mediabrocast weigerte sich im Oktober und noch im Dezember 2016 den vorzeitig möglichen Übergang der Sendertechnik zu vollziehen. Ein Argument dabei "Im Fall Radio Dreyeckland sehen wir die Kriterien (der Bundesnetzagentur) als nicht erfüllt" an. Jetzt hat aber am am 15.Februar 2017 die Mediabroadcast, die seit 2016  eine 100%-Tochter der  Freenet AG ist, gar angekündigt, sich Ihrer UKW Infrasrukturen in Gänze bis Mitte 2018 entledigen zu wollen.

Ob dies jetzt zu einem reibungslosen Übergang führt, ist immer noch nicht absehbar. Seit dem 19.2.2017 herrscht nach der MB-Ankündigung Funkstille. Anfragen beantwortete die medibroadcast nicht. Die über dreißig Jahre Antennenanlage der Mediabroadcast auf dem Vogtsbuger Turm hostet im übrigen über eine Antennenweiche auch das SWR 4 Programm. Die anderen Programme des  SWR für Freiburg werden über den Standort Freiburg-Lehen verbreitet.

Für Radio Dreyeckland bedeutet die Rückgewinnung der Sendefähigkeit auch ein "home coming" nach 30 jahren. Just am Freitag, 3.4.1987 - also vor knapp 30 jahren -wurde der letzte Relaissender von Radio Dreyeckland mit der Frequenz 102 Mhz in den Vorgesen geklaut. Obwohl im Elsass eigentlich nach dem Wahlsieg Mitterands 1981 nicht mehr "Radio-Piraten" verfolgt wurden, inszenierte eine deutsch-französische Polizeiaktion die Beschlagnahme des für das Dreyeckland sendenden Senders.
In der Folge musste  RDL auf der 103, 1 Mhz mit wesentlich verkleinerten Sendegebiet in der "Illegalität" und immer größeren Sendepausen  auskommen. Erst 1988 erfolgte die Erstzulassung nach Medienrecht in Baden- Württemberg. Allerdings wurde die Verrbeitung geteilt mit BZ-Radio und dem Vorläufer von Baden FM auf zwei Frequenzen. RDL musste nach dem Sendestart am 23.7.1988 seine 4 Stunden zugelassenes Programm zwischen 18-22 Uhr die ganze Frequenz - damals 100,7 Mhz - bezahlen. Erst als der Badische Verlag auch nicht einmal  2 Stunden  mit dem "Chaotensender" die Frequenz teilen wollte und auf die Zulassung verzichtete, wurde das 24 Stunden Programm möglich. Seither wird auf der 102,3 Mhz durch RDL gesendet.
Die nächsten Monate dürften spannend werden. An wen verkauft Mediabroadcast (MB) seine Antennenstrukturen? An RDL oder SWR - oder gar beide? Oder setzt die MB auf ein Auktionsverfahren im Herbst 2017? Es wäre schön wir würden so oder so die Unterstützung unserer Hörerinnen erfahren!

(kmm)

PDF icon 00000498.pdf Die Stadtzeitung 124 zum Senderrelaisklau am 4.4.1987

PDF icon 00000623.pdf Die New Wave Redaktion zum Senderklau

PDF icon 00000624.pdf Gegenmassnahme RDL - zum Senderklau ducrh deutsch-französische Polizeiaktion