Vor genau 10 Jahren wurden im Zentrum Moskaus der linke Anwalt Stanislaw Markelow und die oppositionelle Journalistin Anastasija Baburowa von Mitgliedern der neonazistischen Terrorbande Kampforganisation Russischer Nationalisten erschossen. Obwohl die Bande auch andere Unschuldige ermordeten, ermittelten die Behörden nur in diesem und im Fall des ebenfalls von diesen ermordeten Richters Eduard Tschowaschow aktiv. Obwohl die Ermittlungen auf Verbindungen zu kremlnahen Kreisen hinwiesen, wurden außer den unmittelbaren Mitgliedern der Terrororganisation keine weiteren HIntermänner angeklagt. Selbst direkte Unterstützer blieben frei, so z.B. Dmitrij Steschin, der sogar Auszeichnungen für die propagandistische Unterstützung der Krimannexion erhalten hat.

Wir blicken zurück auf die Jahre rund um die Ermordung Markelows und Baburowas, auf die Aktivitäten der Neonazis mit Unterstützung der russischen Machthaber und beleuchten, was aus den Unterstützern und Mitgliedern der Terrororganisation seitdem geworden ist.

Heute ist die Situation anders: Die Staatsmacht benutzt nicht mehr Neonazis, um linke Aktivisten zu verfolgen, sondern tut es selbst, wie man am Fall der vom Geheimdienst FSB gefolterten Antifaschisten aus Pensa und St. Petersburg sieht, denen die Bildung der terroristischen Vereinigung "Netz" vorgeworfen wird. Auch sie haben eine Erklärung zum Jahrestag der Ermordung von Markelow und Baburowa veröffentlicht.