Polizei durchsucht Flüchtlingsheime und schürt Rassismus

Polizei durchsucht Flüchtlingsheime und schürt Rassismus

Die Polizeidirektion Freiburg schürt mal wieder kräftig rassistische Ressentiments. So verkündet sie an diesem Mittwoch per Pressemitteilung die glorreiche Sicherstellung von verkaufsfertig verpacktem Marihuana. Die Überschrift der Mitteilung lautet: Titisee-Neustadt/Eisenbach – Durchsuchungsaktion der Polizei bei Asylbewerberunterkünften wegen Marihuanahandels. Im Rahmen eines großangelegten Einsatzes der Polizei, nach langwierigen Ermittlungen des Polizeireviers Titisee-Neustadt und der Kriminalpolizei der Polizeidirektion Freiburg seien mehrere Zimmer in mehreren Asylbewerberunterkünften im Raum Titisee-Neustadt durchsucht worden. Obwohl Flüchtlinge doch eigentlich extra fernab der Öffentlichkeit in menschenunwürdigen Sammelunterkünften untergebracht werden erklärte die Polizei, dass sie bei ihren Ermittlungen eine Vielzahl verdächtiger Kontakte auch Jugendlicher zu dort aufhältigen Schwarzafrikanern festgestellt hatte. Schön, dass dann auch endlich seitens der Polizei die Hautfarbe in den Fokus gerückt wird. Wenn schon der Kontakt von Jugendlichen mit den BewohnerInnen der Flüchtlingsunterkünfte als verdächtig angesehen wird, dann kann das eigentlich nur als rassitische Stimmungsmache bezeichnet werden. Erst die Menschen nicht arbeiten lassen, teilweise die spärlichen Leistungen, die ein Existenzminimum sichern sollen kürzen, sie ohne Perspektive in Sammelunterkünfte zusammenferchen und dann groß und feierlich verkünden, dass man ein paar von ihnen mit kriminalisierten Handlungen in Verbindung bringen würde.

Was gefunden wurde steht übrigens erst am Ende der Polizeipressemittelung: "Bei dem Einsatz konnten mehrere verkaufsfertig verpackte Portionen Marihuana" sichergestellt werden. Großartig! Da wurde die Gesellschaft aber vor einer imensen Gefahr bewahrt. Mehrere, vielleicht ja zwei oder gar drei Päckchen Marihuana, die hätte man ganz bestimmt nirgendswo anders und wenn ja, dann nur mit einem großangelegten Einsatz nach langen Ermittlungen sicherstellen können.

Aber so hätte die Polizei ja nicht an den Rand gedrängte Menschen noch weiter stigmatisieren können.

(FK)