Salomons Hypothek: 70 von 942 Wohnungen "nicht sanierungsfähig"?

Salomons Hypothek: 70 von 942 Wohnungen "nicht sanierungsfähig"?

RDL publiziert Liste aller Verkaufswohnungen und der Einschätzung ihrer sanierungsbedürftigkeit durch das ALW

Der total kreditfinanzierte Verkauf von 942 Wohnungen der Stadt (ALW) an eine mit der 100-% Tochter Freiburger Stadbau (FSB) zu bildende neue Tochtergesellschaft soll auch 70 Wohnungen mit 3842 qm Wohnfläche umfassen, die sonst eigentlich von der Stadt verkauft oder abgerissen werden (siehe Haslach-Gartenstadt/Johann-Sebastaian Bachstr.).
Sie sind von der Stadt nach Eigeneinschätzung - natürlich unter Missachtung Ihrer Vermieterpflichten ! - derart vergammeln gelassen worden, dass Sie jetzt als nicht sanierungsfähig gelten (Kategorie 4).
Zu diesen 70 Wohnungen zählen die Belforstr. 44 mit 5 Wohnungen, zahlreiche Wohnungen der Häuser in der Knopfhäuslesiedlung am Alten Messplatz (70h,70s,72g,72p,72q,74i,74l76m,76l,76k,66,68) und in der Freiau. Aber auch acht von den alten Holzarbeiterhäusern in Günterstal an der Schauinslandstr. (Präzise: (80,82,84,86,88,90,92) und im Mooswald (25 Wohnungen auch Elsässer 6a) und zwei in der Klarastr. 86 SB.

Weitere 264 Wohnungen (17.393,6 qm Wohnfläche) qualifiziert dass städtische Amt für Liegenschaften mit höheren Sanierungsbedarf (Kategorie 3). Weite Teile der Wohnungen im Mooswald, Knopfhäusle und Am Lindenwäldle gehören dazu.
Ein mittlerer Sanierungsaufwand (Kat.2) soll für 336 Wohnungen gelten (22.504 qm): z.B. 84 Wohnungen in der Emmendingerstr., 28 in der Klarastr. der Rest vom Lindenwälde(42) und Mooswald sowie in der Schönbergstr. (40 Whgen) Elsässer 2d (19)2 f(24)
Auch in den 276 Wohnungen für die das ALW keinen höheren Sanierungsbedarf sieht (18.528 qm Wohnfläche, Kat.1) tauchen erstaunlicherweise neben den gerade durch Verkäufe sanierten Bestand in Ebnet und Kappel (30 WE) auch die Wohnungen in der Tellstr. (!!!!) auf.
Es fragt sich also, was die Stadt mit ihrem ALW eigentlich unter sanierungsbedürftig versteht?
Zunächst ist sicher, daß es sich in aller Regel um zeitgemässen - teilweise gesetzlich erzwungener (! Wärmegesetz) - "in aller Regel eine Ausstattung mit Wärmeverbundverglasung, eine Fassade mit Wärmeverbundsystem, eine Dämmung der obersten Geschossdecke und ein optimiertes Heizsystem umfasst".

Der hier erforderliche Kostenaufwand wird dann umgerechnet: Wenn er sich in bis zu 4 Jahren mit Mieteinnahmen (!!!!) erwirtschaften lässt = Kategorie eins.
Braucht die Amortisation aus Mieteinnahmen(!Merke!) 5-9 Jahre dann Kategorie 2 = mittlerer Sanierungsbedarf ,
10-14 Jahre Amortisation durch Mieteinnahmen : Kategorie 3.
Kategorie 4 ist also über 15 Jahren - lohnt für die Renditegeier nicht.
Mensch braucht kein grosser Prophet zu sein, welche der Häuser/Wohnungen die FSB instandsetzen wird.
Mit im Wirtschaftsplan der ersten 10 Jahre kallukierten 1,2 Mio,€ im Jahr (kanpp 13 Mio in 10 Jahren), die sie aus den laufenden 4,5 Mio € Mieteinnahmen erwirtschaftet.
Grünschwarzes Freiburg kalkuliert - wohl gerade auch in der FSB - mit kurzen Renditezeiten!!
10 Jahre Salomon lassen also tief blicken: Es war in den 70er Jahren der SPD/FDP Koalition, die Klientelpolitik der beinharten Wirtschaftsliberalen um Lambsdorf, die diese Amortisationsfristen ins BGB schreiben liessen.
Soziale wie eine klimagerechte Stadtpolitik geht natürlich gänzlich anders !!!! Politikwechsel Jetzt!

KMM 29.6.12

PDF icon Liste der betroffenen Wohnungen und ihre Einstufung in die sanierungsbedürftigkeits Kategorien