Bundesregierung verweigert Entschuldigung für Völkermord - diskriminierende Erinnerungspolitik in Deutschland

Bundesregierung verweigert Entschuldigung für Völkermord - diskriminierende Erinnerungspolitik in Deutschland

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Historisches Verantwortungsbewusstsein? Bundeswehrgedenken für Kriegsverbrecher Lothar von Trotha in Hamburg (Foto: freedom roads!)
Historisches Verantwortungsbewusstsein? Bundeswehrgedenken für Kriegsverbrecher Lothar von Trotha in Hamburg (Foto: freedom roads!)
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Bundesweit lagern Hunderte, wenn nicht Tausende Gebeine ermordeter Herero und Nama in deutschen Archiven, Sammlungen und Museen. Etwa 20 Schädel aus der Berliner Charité wurden im Herbst letzten Jahres an eine Delegation von namibischen Parlamentariern der Opposition zurückgegeben. Es waren Nachfahren der Opfer des ersten Völkermords in der deutschen Geschichte, die die Knochen ihrer Verwandten heimholten. Im damaligen "Deutsch-Südwestafrika" (1884 - 1915), heute Namibia, fielen Hunderttausende Menschen den kaiserlichen "Schutztruppen" zum Opfer. Der Besuch der namibischen Delegation erweckte eine Debatte im deutschen Bundestag zu neuem Leben: In einem Antrag verlangte die Opposition von der Bundesregierung eine Entschuldigung für die Kolonialverbrechen. Außerdem muß es Anspruch auf Schadensersatz geben. Mit Bildungsarbeit und der Überarbeitung von Schulbüchern soll das vorherrschende Afrikabild grundlegend überdacht werden...

RDL sprach mit Christian Kopp von Berlin Postkolonial über den Ausgang der Abstimmung am vergangenen Donnerstag. Die Initiative ist nur eine in dem breiten Bündnis von Nicht-Regierungs-Organisationen, welches die Entscheidung des Bundestags aufs Schärfste kritisiert.