Wissenschaftler*innen spekulieren über Beispiel der Erde am Klimakipppunkt

Wissenschaftler*innen spekulieren über Beispiel der Erde am Klimakipppunkt

Gestern haben Forscher*innen der Universität Exeter eine Studie zum Paläozän/Eozän-Temperaturmaximum veröffentlicht, die möglicherweise zeigt, wie sich das Klima der Erde nachdem eine bestimmte Temperaturschwelle überschritten ist, unabhängig von dem auslösenden Ereignis weiter erwärmen könnte. Das als PETM abgekürzte Klimaereignis vor rund 55 bis 56 Millionen Jahren stellte eine plötzliche Erwärmung der Erde um bis zu 6 Grad über das Warmzeitniveau dar. Die extreme Wärme hielt etwa 150 000 Jahre an. Als Ursache gelten Vulkanausbrüche, bei denen große Mengen von Kohlenstoffdioxid und Methan in die Atmosphäre gelangten. Nun wurde aber festgestellt, dass Quecksilberablagerungen in der Nordsee, die mit den Vulkanausbrüchen in Verbindung gebracht werden, zwar mit dem Anfang der Erwärmung zusammenfallen, ihr Ende aber nicht mit dem Ende des Temperaturanstieges. Nun spekulieren die Forscher*innen über eine sich selbst verstärkende Erwärmung. Durch die Erwärmung könnte Methan aus Methanhydraten im Meer freigesetzt worden sein oder Kohlenstoffdioxid aus Permafrostböden. Es wird angenommen, dass sich in Permafrostböden derzeit doppelt so viel Kohlenstoffdioxid befindet wie in der ganzen Atmosphäre. Das muss nicht die richtige Erklärung für die Erwärmung zwischen Paläozän und Eozän gewesen sein. Eine sich selbst verstärkende Erwärmung ist aber durchaus eine Gefahr mit der heute zu rechnen ist. Höhere Temperaturen können in kalten Meeren vorhandenes Methan und in Permafrostböden vorhandenes Kohlenstoffdioxid freisetzen, das wieder zu mehr Erwärmung führt und damit zu weiterer Freisetzung. Erschienen ist die Studie in nature communications.