Nach Tod in Wuppertaler Polizeigewahrsam: "Wir wollen Wahrheit und Gerechtigkeit für Giórgos."

"Wir wollen Wahrheit und Gerechtigkeit für Giórgos."

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Initiative "Gerechtigkeit für Giórgos"

Bereits am Morgen, des 1. Novembers 2021, ist Giorgos Zantiotis, ein 24-Jähriger, deutscher Staatsangehöriger mit griechischen und polnischen Eltern in Wuppertaler Polizeigewahrsam zu Tode gekommen. Der tragische Fall blieb von der Öffentlichkeit unbeachtet, bis auf dem Athener Ableger der linken Medienplattform „Indymedia“ ein Text mit einem kurzen Video auftauchte. In dem verwackelten Handyvideo ist eine polizeiliche Maßnahme zu erkennen, bei der mehrere Polizist:innen versuchen eine auf dem Boden liegende Person zu fixieren. Die filmende Person bricht in Tränen aus und beschwert sich über die Maßnahme: „Er ist ein Kind.“ Ruft sie weinend.

Zunächst griff „Perspektive Online“ den Fall über den Kurznachriechtendiest Twitter auf und berichtete darüber, dass sich die Polizei auf Anfrage nicht dazu äußern wolle und auf die Staatsanwaltschaft verweise, die wiederum am verganenen Montag zu der Sache angefragt werden könne. Dem „Neuen Deutschland“ gab die Staatsanwaltschaft Wuppertal jedoch bereits Sonntag Morgen Auskunft und gab an, es habe bereits eine Obduktion der Leiche gegeben. Dabei sei keine Zusammenhang eines etwaigen Fehlverhaltens der Polizei und dem plötzlichen Tod des jungen Erwachsenen ersichtlich geworden. Man warte jedoch ein toxikologisches Gutachten ab, da es Hinweise darauf gebe, der Festgenommene zuvor Drogen konsumiert hätte. Mit den weiteren Ermittlungen habe die Staatsanwaltschaft die Polizei Hagen beauftragt - aus Neutralitätsgründen.

Auf die Frage des „Neuen Deutschlands“, warum der Todesfall in Polizeigewahrsam nicht öffentlich gemacht wurde, habe der Staatsanwalt erklärt, man habe einen „internistischen Notfall“ mit Todesfolge nicht für „medienrelevant“ gehalten.

Initiative "Gerechtigkeit für Giórgos fordert Aufklärung und ruft am Samstag um 18 Uhr zur Demo in Wuppertal-Elberfeld auf. Wir haben mit Nina und Lars von der Initiative "Gerechtigkeit für Giórgos gesprochen.