Abrisspläne der Freiburger Stadtbau im Metzgergrün: "Wir fühlen uns alleine gelassen und ausgeliefert!"

"Wir fühlen uns alleine gelassen und ausgeliefert!"

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Das Freiburger Metzgergrün
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Wir haben immer wieder über den geplanten Abriss der Arbeitersiedlung im Metzgergrün, Teil des Freiburger Stadtteils Stühlinger, berichtet. Der Gemeinderat hat kürzlich dem Planentwurf des Bebauungsplans mit nur einer Gegenstimme zugestimmt. Bis zum 26. November kann nun jede und jeder im Rahmen der Offenlage Stellungnahmen zu den Bebauungsplänen eingeben. Zuvor hatte die Stadtbau Baumfällungen gegen die BewohnerInnen, mithilfe eines privaten Sicherheitsdienstes, durchgesetzt. Das rabiate Vorgehen und auch, dass wenig Transparenz darüber hergestellt wurde, hatte für einiges Aufsehen gesorgt. Anfang November verkündete die Stadtbau nun feierlich 5 von 15 Bäume durch Verpflanzung retten zu wollen, die für den ersten Bauabschnitt gefällt werden sollen. Das der ehemalige Caravanplatz an der Bissierstraße bebaut werden soll, ist nicht besonders strittig. Ganz anders sieht das aber beim Bestand des bisherigen Metzgergrüns aus. Momentan gibt es hier 250 Wohnungen, deren Mieten teilweise noch unter dem Preisniveau des sozialen Wohnungsbaus liegen und dazwischen befinden sich die Wirtschaftsgärten als grüne Lunge. Für das bestehende Metzgergrün plant die Stadtbau nur 150 Sozialwohnungen. Unter dem Strich fallen hier also 100 „bezahlbare“ Wohnungen weg. Auch die Sozialwohnungen werden mit einem Mietpreis von mindestens sieben Euro pro qm teurer werden als der bisherige Bestand. Viele Mieter*innen wohnen aktuell nämlich noch zu Mieten zwischen vier und sechs Euro pro qm. Seit langem setzt sich die Interessensgemeinschaft Metzgergrün für den Erhalt des Metzgergrüns und gegen Vertreibung ein. Über den aktuellen Stand der Dinge haben wir mit Sophia Grässlin von der IG Metzgergrün gesprochen.