Dieses Jahr scheint das Jahr der öffentlichen Plätze zu sein. Nicht nur in Ägypten, Tunesien, Libyen, sondern mittlerweile eben auch in Europa. Seit Wochen campen auf dem Syntagma-Platz in Athen viele junge und einige ältere Leute. In Sichtweite des griechischen Parlaments protestieren sie damit lautstark und heftig gegen die Sparpläne der griechischen Regierung und gegen die Auflagen der EU-Staaten. Das Parlament hat in der letzten Woche dem griechischen Ministerpräsidenten Papandreou erneut das Vertrauen ausgesprochen. In dieser Woche nun wird das griechische Parlament darüber entscheiden, ob es den Sparplänen von Papandreou zustimmt. Der griechische Staat ist quasi pleite – so wird gesagt. Ähnlich wie bei der Finanzkrise 2008 finde ich ziemlich kryptisch, was da in ökonomischer Hinsicht so passiert. Und ich frage mich die ganze Zeit schon: Wie kann eigentlich ein Staat pleite sein, was passiert da? Unter anderem darüber unterhalten wir uns nun mit Giorgos Mantikos. Der ist im Vorstand der SAE, Region Europa, Weltkonsil der griechischen Migranten.