Menschenrechtslage in Honduras: "Wenn der politische Wille fehlt"

"Wenn der politische Wille fehlt"

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Suspendierung von Honduras von der OAS
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Quelle: 
Wikimedia/RoyFocker

Honduras gilt laut Reporter ohne Grenzen als eines der unsichersten Länder weltweit für Presseschaffende - Journalist*innen werden bedroht und ermordet. Derzeit sind mehrere Karawanen von honduranischen Migrant*innen auf dem Weg in Richtung USA, um den unsicheren  und wirtschaftlich extrem prekären Verhältnissen zu entkommen. Wirbelstürme, Drogenkartelle, COVID-19, eine korrupte Regierung, die die Justiz versucht unter Kontrolle zu bekommen, prägen die derzeitige Situation. Das kleptokratische Regime unter Juan Orlando Hernández (JOH) baut in der Pandemie seine Macht aus, setzt auf Repression durch die Miltiärpolizei und hat die Strafen für Korruptions-, aber auch Vergewaltigungsdelikte abgeschwächt, obwohl sie das Land prägen. Rechtsstaatlichkeit wird geschwächt, die strukturellen Probleme des Landes nicht angegangen. Nachdem das Gesundheitswesen in den letzten elf Jahre kaputtgespart wurde, Proteste dagegen ignoriert wurden, wird nun dementsprechend in Honduras zu Pandemiezeiten auch unverhältnimäßig viel gestorben. JOH nutzt die Krise systematisch, um seine Macht weiter auszubauen.

Über die aktuelle Situation, über Instrumente zur Verbesserung der Menschenrechtssituation vor Ort, sprachen wir mit Knut Henkel, freier Journalist und Autor der "presente" von der Christlichen Initiative Romero (CIR): "Wenn der Politische Wille fehlt" in der aktuellen Ausgabe 4/2020.