ÖVP-Politikerin darf Mastertitel trotz Plagiaten behalten

ÖVP-Politikerin darf Mastertitel trotz Plagiaten behalten

Die Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität hat entschieden, dass die Unternehmerin und konservative Politikerin Christine Aschbacher ihren Mastertitel behalten darf. Zwar kommt auch die Prüfungskommission zu dem Schluss, dass Mängel bei der Einhaltung guter wissenschaftlicher Praxis vorliegen, aber urteilt zugleich, dass ihr kein absichtliches Täuschen nachzuweisen sei. Mit anderen Worten: Liebe Studierende, ihr dürft ruhig etwas schlampen, auf den guten wissenschaftlichen Standard kommt es ja am Ende gar nicht an. Die Arbeit war als sehr gut benotet worden. Das nun erstellte Gutachten wird nicht veröffentlicht.

 

Neben ihrer Masterarbeit steht auch eine von Aschbacher an der Technischen Universität Bratislava eingereichte Dissertation in der Kritik. Zahlreiche Plagiate wurden gefunden. Zum Teil sind Sätze auch völlig unverständlich, banal oder gegen den Sprachgebrauch formuliert. Zum Beispiel: „Führungskräfte sind in der Lage, Annahmen anzugreifen“. Es gibt auch Anhaltspunkte dafür, dass in der Dissertation verwendete Interviews gar nicht stattgefunden haben.

 

Aschbacher war Ministerin für Arbeit, Familie und Jugend in der Regierung Kurz. Im vergangenen Januar trat sie aufgrund der Diskussion um ihre wissenschaftlichen Arbeiten zurück. Sie selbst stellte sich als Opfer von Unterstellungen dar.