Vor dem Abzug sollte Deutschland gefährdeten Afghan*innen unbürokratisch helfen

Vor dem Abzug sollte Deutschland gefährdeten Afghan*innen unbürokratisch helfen

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US-Soldat in Kabul, 2011
Lizenz: 
Public Domain
Quelle: 
Wikipedia

Im Gespräch mit Radio Dreyeckland erläutert der Geschäftsführer von Pro Asyl Günter Burkhardt die sehr reale Gefahr für alle, die nach dem Abzug der westlichen Truppen in Afghanistan zurückbleiben und von den Taliban als Helfer*innen des Westens angesehen werden, z. B. weil sie gedolmetscht haben. Dabei äußert er auch die Sorge, Hilfe könnte auf den vielfältigen Wegen der deutschen Politik & Bürokratie zermalen werden. Darüber hinaus sollten auch schnelle und unter Corona-Bedingungen brauchbare Wege für die Familienzusammenführung gefunden werden. Unter Gefahr nach Islamabad oder Neu Delhi zu reisen, um dort auf einem deutschen Konsulat ein Formular auszufüllen, sei unter den politischen und epidemischen Bedingungen keine praktikable Lösung für die Betroffenen.

 

Anhand der Änderung der Anerkennungsquote für Afghanistan untermauert Burkhardt die Einschätzung von Pro Asyl, dass die Anerkennungspraxis des BaMF mehr mit deutscher Politik als mit der Situation in Afghanistan, bzw. der Betroffenen zu tun hat.