Sammelabschiebungen in der Corona-Krise: Viele Betroffene und wenig Aufmerksamkeit für Abschiebung nach Albanien

Viele Betroffene und wenig Aufmerksamkeit für Abschiebung nach Albanien

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Bild einer Demonstration gegen Abschiebung in Freiburg
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Freiburger Forum aktiv gegen Ausgrenzung

Grün-Schwarz in Baden-Württemberg hält trotz, gegenüber Radio Dreyeckland, angedeuteter Kritik von Daniel Lede-Abal, dem Sprecher für Migration und Integration der Grünen Fraktion, inmitten der Coronakrise an Sammelabschiebungen in den Balkan fest. Am Montag den 14. Dezember wurden 46 Personen nach Tirana abgeschoben, das in Albanien als Corona-Schwerpunkt gilt. Im Gegensatz zur skandalösen Abschiebung nach Afghanistan am Mittwoch, gibt es für die Sammelabschiebungen in den Balkan, auch durch Organisationen wie Pro Asyl, kaum Aufmerksamkeit. Ursprünlich wollte das Regierungspräsidium Karlsruhe sogar 91 Menschen abschieben. Baden-Württemberg leistete mal wieder Abschiebeamtshilfe für zahlreiche andere Bundesländer. Eine Person wurde aus, Brandenburg, vier Personen aus Berlin, eine aus Hessen, acht aus Niedersachsen, vier aus Rheinland-Pfalz, zwei aus Schleswig-Holstein, eine aus dem Saarland, eine aus Sachsen-Anhalt und vier aus Thüringen abgeschoben. Zwei Betroffene waren zuvor im Abschiebeknast Pforzheim inhaftiert, eine lebte in einer Landeserstaufnahmestelle. Unter den Abgeschobenen befanden sich sogar zwei unbegleitete Minderjährige im Alter von 12 und 17 Jahren, die zuvor über 3 Jahre in Deutschland gelebt hatten. Die letzte Sammelabschiebung aus Baden-Württemberg fand am 9. Dezember nach Serbein statt. Auch für den Januar ist laut Aktion Bleiberecht bereits wieder eine Sammelabschiebung in den Kosovo geplant. (FK)