Verwaltungsgerichte mit Asylverfahren überlastet

Verwaltungsgerichte mit Asylverfahren überlastet

Der BundesrichterInnenrat klagt über die Belastung der Verwaltungsgerichte durch die enorm gestiegene Zahl der Asylverfahren. Die Zahl wird in den nächsten Jahren kaum sinken.

Allein dieses Jahr müssten 200.000 Verfahren bearbeitet werden, dies sei eine Vervierfachung der Zahlen vom letzten Jahr, so Bundesgeschäftsführer Sven Rebehn gegenüber der Frankfurter Rundschau. Anteilig beschäftigen sich die meisten Verfahren mit Asylanträgen von Menschen aus Pakistan, Kosovo und Afghanistan. Von 696.000 Asylbescheiden im vergangenen Jahr wurden rund 25% beklagt – die Zahlen für dieses Jahr dürften deutlich steigen.

Das Hauptproblem sieht Karl Kopp von Pro Asyl in der schlechten Arbeit des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge Bamf. Wenn man nicht für faire Asylverfahren sorge, gingen die Verwaltungsgerichte in die Knie. Kopp verwies auch auf das Beispiel Afghanistan. Die zeitweilige Behandlung des Bürgerkriegslandes als sicher für die Abgeschobenen hat eine Klagewelle ausgelöst. In diesem Fall und bei SyrerInnen, die auf Familiennachzug pochen, seien Klagen naheliegend.