US-Justizministerium klagt gegen Google wegen illegaler Monopolbildung

US-Justizministerium klagt gegen Google wegen illegaler Monopolbildung

Mit dem Vorwurf des Missbrauchs der eigenen Stellung um im Such- und Werbebereich ein illegales Monopol zu aufrechtzuerhalten hat das US-Justizministerium Anklage gegen Google erhoben. Google wird vorgeworfen ein Torwächter für das Internet geworden zu sein, welches gezielt gegen Konkurrenz vorgehe, um das eigene Monopol zu schützen und auszubauen. Google habe eine Reihe an Vereinbarungen getroffen, welche effektiv jeden Wettbewerb im Suchmaschinenbereich verhindere. So wird auch kritisiert, das Google auf Android Geräten vorinstalliert sei und vor allem gar nicht gelöscht werden könne. In den USA laufen derzeit um die 80 % der Suchanfragen über Google.

Google behauptet die Anklage sei fehlerhaft, da die Nutzer*innen sich freiwillig für Google entscheiden würden. Google wirft der Anklage vor, das ein Erfolg den Konsument*innen nichts bringen würde, sondern im Gegenteil künstlich schlechtere alternative Angebote dadurch gefördert würden, Telefonpreise hochgehen würden und es für Nutzer*innen schwerer werden würde an die Dienste zu kommen, die sie nutzen wollen.

Die Anklage durch das Justizministerium folgt auf steigende Kritik an den großen Technologie-Konzernen in den USA. Die Demokraten kritisieren die Dominanz der Internetplattformen wie Facebook, Google, Amazon und Twitter schon länger, aber Kritik von den Republikanern, vor allem wegen angeblicher Zensur von konservativer Meinungen, ist inzwischen auch Laut geworden. Zwischen Silicon Valley und Washington wurden in den vergangenen Jahren größere Konflikte um das Geschäftsmodell der Firmen jedoch vermieden. In der EU hatte Google vor zwei Jahren eine 9 Milliarden Dollar Strafe wegen wettbewerbsverzerrender Praktiken bezahlen müssen. Die nun laufende Anklage könnte zum größten Kartellrechtsverfahren der US-Geschichte werden.