Universität Kiel verbietet Vollverschleierung

Universität Kiel verbietet Vollverschleierung

Die Christian-Albrechts-Universität in Kiel (CAU) hat das Tragen eines Niqabs in Lehrveranstaltungen verboten. Vorausgegangen war ein Konflikt mit einer muslimischen Studentin. Sie kam im Dezember 2018 mit einem Gesichtsschleier zu einem Tutorium, was den Dozenten störte. Die Kieler Uni begründete ihre Entscheidung damit, dass zu Forschung und Lehre auch eine offene Kommunikation gehöre. Hierzu zählten nicht nur das gesprochene Wort, sondern auch Mimik und Gestik.
Der Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion in Schleswig-Holstein, Lasse Petersdotter, hält die Entscheidung der Universität für einen Fehler. Dozierende seien nicht beauftragt, die Mimik und Gestik der Studierenden zu bewerten.
Die schleswig-holsteinische Bildungsministerin der CSU, Karin Prien, möchte bis 2020 das Verbot der Vollverschleierung im Schulgesetz verankern. Die Grünen befürchten, dass dies zu weiterem Ausschluss Niqab-tragender Frauen aus dem öffentlichen Leben führt.
Bisher gibt es ein ähnliches Verbot an der Universität in Gießen. Verschleierung wird auch in anderen Ländern viel diskutiert. In Dänemark gilt bereits ein Burka-Verbot in der Öffentlichkeit.