UNESCO, China und Australien streiten über das Great Barrier Reef

UNESCO, China und Australien streiten über das Great Barrier Reef

Die Direktorin des UNESCO Weltkulturerbekomittees Mechthild Rössler sagte bei einer Pressekonferenz am Sonntag in der chinesischen Stadt Fouzuh, die UNESCO wolle das Great Barrier Reef als „gefähredetes Kulturerbe“ einstufen. Beirets seit 1981 ist das Riff Weltkulturerbe. Mit einer neuen Einstufung als „gefährdet“ könnten andere Gesetztensgebungen greifen, die beispielsweise den Tourismus vor Ort deutlich beschränken würden.

Dies kritisierte die Australische Regierung: Zum einen seien so tausende von Jobs in der Tourismusbranche in Gefahr. Zum anderen sprach die Umweltministerin Australiens Sussan Ley in diesem Zusammenhang laut Medienberichten von einer „fehlerhaften“ Entscheidung, die durch politische Interessen beinflusst sei. Die politischen Beziehungen zwischen Australien und China, die derzeit die Verhandlungen innerhalb der UNESCO leiten, sind seit geraumer Zeit angespannt.

Der chinesische Bildungsminister Tian Xuejun wies sämtliche Vorwurfe zurück. Die chinesische Regierung habe mit der Entscheidung, das Great Barrier Reef als geähredets Kulturerbe vorzuschlagen nichts zu tun. Vielmehr sei diese Entscheidung aufgrund von Daten über den Zustand des Riffs gefallen, die in Australien erhoben wurden.

Das Great Barrier Reef vor der Nordküste Australiens ist das größte Korallenriff der Welt und einzigartig in Flora und Funa. Durch die Klimakrise und die damit verbundene Erwärmung der Meere ist es aber schon seit Jahrzehnten akut vom Korallensterben betroffen. Inwieweit diese politische Auseinandersetzung am Ende dem Riff helfen wird, bleib am Ende jedenfalls fraglich.