Taliban plündern und zerstören historische Kulturschätze in Afghanistan

Taliban plündern und zerstören historische Kulturschätze in Afghanistan

Taliban haben das Museum von Bamiyan geplündert und historische Kunstschätze verkauft. Dies berichtet Radio Azadi unter Berufung auf einen afghanischen Archäologen in Bamiyan. Radio Azadi ist der afghanische Zweig von Radio Free Europe der US-Regierung. Auch die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtet von Diebstählen im Museum von Bamiyan und beruft sich dabei auf japanische Archäologen vor Ort. Bamiyan ist berühmt für Zeugnisse der buddhistischen Kultur Afghanistans, die nach der islamischen Eroberung aufgegeben wurde. Im März 2001 hatten die Taliban bereits weltweit Aufsehen erregt, weil sie in den Fels gehauene monumentale Buddha-Statuen in Bamiyan mit Dynamit gesprengt haben. Für die Taliban sind dies heidnische Götzenbilder, die deshalb zerstört werden. Der Verkauf archäologischer Antiquitäten ist außerdem eine Möglichkeit sich zu finanzieren. Ähnlich ging der sogenannte Islamische Staat in Irak und Syrien vor, wo zum Beispiel hellenistische Tempel in der Oasen-Stadt Palmyra gesprengt und Archäologen gezielt ermordet wurden. Selbst islamische Kulturgüter sind nicht sicher, wenn sie für die falsche Richtung stehen. Zum Beispiel sprengten die Leute vom Islamischen Staat auch mindestens eine schiitische Moschee in Tell Afar, im nördlichen Irak.