Türkei: Prokurdische Partei beklagt Angriffe auf Büros und Mitarbeiter*innen

Türkei: Prokurdische Partei beklagt Angriffe auf Büros und Mitarbeiter*innen

Die prokurdische Partei der Demokratie der Völker HDP bewaffnete Angriffe auf ihre Büros. Jüngster Fall war der Angriff eines bewaffneten Mannes auf ein Büro der Partei in Mugla an der Ägäisküste gegenüber Rhodos. Der Mann gab in dem Büro über 100 Schüsse ab. Fenster und Tische zerbrachen. Niemand wurde verletzt. Der Täter konnte mit seiner Waffe festgenommen werden. Nach Auskunft des Gouverneurs handelt es sich um einen Mann, der vor drei Jahren schon einmal eine ähnliche Attacke gegen die HDP ausgeführt hat. Erst am 17. Juni hatte ein anderer Angreifer ein Büro der Partei in Izmir überfallen. Dabei folterte und tötete er Deniz Poyraz, die Tochter eines Mitarbeiters der Polizei. Offensichtlich wollte er noch mehr Menschen töten, kam aber nicht in alle Räume. Auch dieser Mann wurde festgenommen. Vor der Tat hatte er Sympathie für die Grauen Wölfe bekundet.

 

Obwohl es sich in beiden Fällen nach bisherigem Kenntnisstand um Einzeltäter handelt, gibt die HDP dem Präsidenten Tayyip Erdogan die Schuld. Erdogan habe mit seinen verbalen Attacken gegen die Partei die Täter aufgehetzt. Gegen die HDP hat auch ein Verbotsverfahren vor dem Verfassungsgericht begonnen. Auf die Zusammensetzung des Gerichtes hat der Präsident entscheidenden Einfluss.