Türkei: Militär bereitet offensive gegen Kurd*innen vor

Türkei: Militär bereitet offensive gegen Kurd*innen vor

Die Streitkräfte des türkischen Regimes sammeln sich derzeit an der Grenze zu Nordsyrien während US-Truppen nach der Entscheidung des US-Präsidenten aus dem weißen Haus abziehen. Nach einem Telefonat mit türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan hatte Donald Trump den Abzug der US-Truppen aus dem Gebiet, der am gestrigen Montag begann, befohlen. Damit macht die USA den weg frei für eine lange geplanten türkischen Angriff auf die kurdischen Gebiete in Nord-Syrien und gibt zum wiederholten mal die Kurd*innen, welche ein demokratisch verwaltetes Gebiet aufgebaut haben, als Verbündete auf.

Die Entscheidung des US-Präsidenten beendet damit ein Abkommen vom August, nach dem eine Sicherheitszone gemeinsam von US-Soldaten und türkischen Militär an der Grenze etabliert wurde um türkische und kurdische Streitkräfte zu trennen. Durch das abrupte Ende des Abkommens und den kommenden Einmarsch türkischer Truppen droht zwischen der Türkei und den kurdischen Gebieten eine neue Front in dem fortlaufenden Bürgerkrieg in Syrien zu entstehen.

Die Soldaten der USA bleiben jedoch in Syrien selbst, eine potenzielle türkische Offensive verurteile die US-Regierung laut Aussagen der Administration. Erste Sanktionen gegen die Türkei seien verhängt, so könne die Türkei angeblich nicht mehr auf Bilder von Drohnen der USA zugreifen. Ob dies ausreicht, um einen türkischen Angriff zu verhindern, ist zweifelhaft.

Schon 2016 und 2018 hatte die Türkei kurdische Gebiete in Syrien annektiert, Gebiete die bis heute unter türkischer Kontrolle sind. Die Regierung in Ankara verfolgt damit das erklärte Ziel die kurdischen Milizen zu Zerschlagen und die Zivilbevölkerung zu vertreiben, da sie diesen die Unterstützung kurdischer Seperatist*innen in der Türkei vorwerfen.