Frankreich: Stromausfälle und Hafenblockade gegen die Rentenreform

Stromausfälle und Hafenblockade gegen die Rentenreform

Kurz vor der Verabschiedung der geplanten Rentenreform durch die französische Regierung gab es am gestrigen Mittwoch aus Protest Stromausfälle und eine Hafenblockade in Südfrankreich.

Im südfranzösischen Marseille blockierten Hafenbeschäftigte erneut die Zugangsstrassen zum Hafen. Schiffe konnten zwar ein- und ausfahren, aber nicht beladen oder entladen werden können. Passagierverbindungen mussten entfallen. Die Hafenbeschäftigten wollen bis Freitag mit ihrer Blockade durchhalten und planen weitere Aktionen für nächste Woche. Marseille hat einer der zwei grössten Häfen Frankreichs.

In den französischen Alpen hatten Beschäftigte am Dienstag das grösste französische Wasserkraftwerk abgeschaltet. Es erzeugt 9 Prozent des Stroms des Energieriesen EDF, soviel wie zwei Atomkraftwerke.

Zwei Beschäftigte eines Stromnetzbetreibers in Südfrankreich wurden darüber hinaus vorübergehend in Gewahrsam genommen. Ihnen wird vorgeworfen, am 10. Januar aus Protest den Strom in einer Industrieanlage mit Umweltrisiken drei Stunden lang abgeschaltet zu haben. Sie hätten dabei das Leben Anderer in Gefahr gebracht.

Die französische Regierung will die Pläne für die Rentenreform am morgigen Freitag im Kabinett verabschieden. Für den selben Tag rufen Gewerkschaften zu einem massiven Protest auf.

Der Protest gegen die geplante Rentenreform bestand lange aus anhaltenden Streiks und Grossdemonstrationen. Nun gesellen sich dazu vielfältigere Aktionsformen. In der Energiebranche richten sich die Proteste gleichzeitig gegen die Regierungspläne, Wasserkraftwerke für den Wettbewerb zu öffnen.

(mc)