Österreich verhandelt mit Russland über Impfstofflieferung

Österreich verhandelt mit Russland über Impfstofflieferung

Österreich verhandelt mit Russland über die Lieferung von einer Millionen Dosen des Impfstoffes Sputnik V. Wie gestern bekannt wurde, begannen die Verhandlungen mit einem Anruf des österreichischen Kanzlers Sebastian Kurz beim russischen Präsidenten Wladimir Putin am 26. Februar. Seither soll es zahlreiche Kontakte gegeben haben und es wurde eine Vertraulichkeitserklärung unterschrieben. Geliefert werden sollen 300 000 Dosen im April, eine halbe Millionen im Mai und der Rest im Juni. Die Verhandlungen sind aber noch nicht abgeschlossen. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat Sputnik V noch nicht zugelassen. Wenn die EMA bei ihrem Zeitplan bleibt, der auch Inspektionen in Russland vorsieht, ist mit einer Zulassung in Europa kaum vor Juni zu rechnen. Österreichs Nachbarland Ungarn hat Sputnik V bereits durch eine nationale Notfallverordnung zugelassen und verimpft den russischen Impfstoff in großen Mengen. In dem Nachbarland Slowakei führte eine in der Koalition nicht abgesprochene Lieferung von Sputnik V zu einer Regierungskrise.

 

Russland wird vorgeworfen, seinen Impfstoff als Mittel in der Außenpolitik zu verwenden, indem strategische Partner mit Impfstofflieferungen belohnt werden. In Russland selbst kommt die Impfkampagne trotz der frühen Zulassung von Sputnik V vor Abschluss der Testphase nur sehr schleppend voran.