Richterin lässt Sea Watch-Kapitänin frei

Richterin lässt Sea Watch-Kapitänin frei

In Italien hat eine Richterin die Kapitänin des Rettungsschiffs Sea Watch 3 freigelassen. Die Kapitänin Carola Rackete steht damit nicht länger unter Hausarrest. Die Richterin erklärte ihre Entscheidung damit, die Kapitänin Carola Rackete habe aus Pflichtsinn gehandelt. Sie habe die Menschen in Sicherheit bringen wollen, die sie aus Seenot gerettet hatte. Die Richterin forderte vor diesem Hintergrund auch mildernde Umstände für die Kapitänin bei dem Vorwurf des Widerstands gegen VollstreckungsbeamtInnen.

Die Richterin folgte in vielen Punkten der Einschätzung der Kapitänin und nicht der Einschätzung und den Forderungen der Staatsanwaltschaft. So schloss sich die Richterin der Befürchtung an, wonach bei den geretteten und erschöpften MigrantInnen nach 2 Wochen an Bord die Gefahr von Selbstmorden bestand. Die Richterin lehnte die Forderung der Staatsanwaltschaft nach einem Aufenthaltsverbot in der Provinz ab.

Italiens Innenminister Salvini zeigte sich zornig über die Entscheidung der Richterin. Er erklärte, er wolle Carola Rackete schnellstens per Flieger nach Deutschland abschieben.

Gegen die Kapitänin der Sea Watch 3 läuft aber weiterhin ein Verfahren, bei dem es um den Vorwurf der "Beihilfe zur illegalen Einwanderung geht". Doch bei diesem Verfahren erklärte der Staatsanwalt bereits, dass es noch nie Anhaltspunkte für die Behauptung gegeben habe, wonach Sea Watch in Kontakt mit Schleppern stehe.

(mc)