Squatting Days Freiburg: Räumung der Kronenstraße 21

Räumung der Kronenstraße 21

IMG_0647.JPG

Die bestzte Kronenstr. 21, Villa mit Aktivist*innen auf dem Dach
Die Kronenstraße 21 wurde vom 25.10-26.10 besetzt
Lizenz: 
Keine (all rights reserved)
Quelle: 
RDL

Nachdem die Kronenstraße 21 im Zuge Nachttanzdemo am 25.10.2019 besetzt wurde, räumte die Polizei am darauf folgenden Tag das Gebäude. kurz nach 10:00 begannen Polizeikräfte den verharrenden Unterstützer*innen mündliche Platzverweise zu geben. Zum Teil sollten diese die Verweise wiederum an andere weiterleiten - eine einigermaßen absurde und legal nicht tragbare Art und Weise, Platzverweise zu verteilen.
Drei Unterstützer*innen, welche Essen vorbei bringen wollten, wurden auf das Polizeirevier Süd gebracht. Andere Menschen wurden daran gehindert, die Straße vor der Besetzten zu fegen.

Viele Menschen vor Ort waren Erfreut über die Besetzung des Hauses, da auch sie unter dem Wohnungsmarkt in Freiburg leiden.3:16

Die Immobilie, eine Villa in der wohlsituierten Wiehre, wurde laut den Besetzer*innen von der Gruppe "Die WG" 2016 an Maximilian Kehl vererbt. Bewohner*innen aus der Nachbarschaft erzählten gegenüber Radio Dreyeckland, wie die ehemaligen Mieter*innen aus der Immobilie über den Zeitraum von etwa einem Jahr "rausgeekelt" wurden. Die WG nennt unter anderem "Observierungen, Drohbriefe und Abmahnungen, aufgrund im Hausflur stehender Schuhe" als Strategien, welche der Vermieter verwendete. Seit Mai steht das Haus leer.

Die Polizei riegelte das Gebäude ab und sperrte die Kronenstraße für jeglichen Verkehr. Eine Person durchbrach die Polizeikette und wurde abgeführt. Ab ca. 11:15 bis 16:00 konnte die Kronenstraße weder für Passant*innen, den Automobilverker, Fahrräder oder die Straßenbahn benutzt werden. Den reibungslosen Ablauf der VAG zu unterbrechen bewerten viele als unverhältnismäßig, da die Kronenstraße groß genug ist. Zwei Polizeidrohnen waren im Einsatz.

Etwa 150 Unterstützer*innen und interessierte Zuschauer waren vor Ort als sich um 14:15 die Polizei in Vollmontur mit Schlagstöcken einen Weg durch die Menschen zum Haus prügelte. 0:46
Eine Hebebühne von "Butsch-Meier" und das SEK wurden vorgefahren. Um 14:40 wurde die letzte Aktivist*in nach längerem Gespräch mit SEK freiwillig vom Dach abgeführt. Eine Person versuchte durch das Fenster des Hauses zu entkommen und wurde dabei gefangen, gefesselt und abgeführt. 0:51

Ein Beobachter schätzt das massive Polizeiaufgebot als eine Kostenerhöhungsmaßnahme für die Räumung ein. 0:30

Die Presse vor Ort wurde zudem massiv vom Polizeisprecher bei ihrer Arbeit gehindert. Zum einen durfte vor dem Einsatz des SEK kein Interview mit den Besetzer*innen gemacht werden, obwohl die Lage zu diesem Zeitpunkt noch sehr lange sehr ruhig war - eine massive Einschränkung der Pressefreiheit. Zudem verweigerte der Pressesprecher den anwesenden Journalist*innen mehrere Informationen, darunter auch den Namen des Einsatzleiters. Außerdem wurde eine Foto-Journalistin von Polizist*innen in der Polizeikette trotz ihres Presseausweises sehr lange nicht durchgelassen.