Pro-Asyl berichtet von einem weiteren Todesfall an der polnischen Grenze

Pro-Asyl berichtet von einem weiteren Todesfall an der polnischen Grenze

Die Organisation Pro Asyl berichtete gestern von einem weiteren Todesfall an der weißrussisch-polnischen Grenze. Ein sechzehnjähriger Iraker sei Opfer eines Pushbacks an der Grenze geworden und habe die folgende Nacht nicht überlebt. Er starb bereits am Freitag. Im September sind bereits mehrere Migrant*innen an der Grenze gestorben. Einzelheiten sind nicht nachprüfbar, da Polen über einen Streifen an der Grenze den Notstand verhängt hat und keine Journalist*innen in das Gebiet lässt. Offenbar gebrasucht aber der polnische Grenzschutz Gewalt gegen die Migrant*innen. Mit der Kälte im Herbst und Winter dürfte sich die Lage der Migrant*innen an der Grenze noch erheblich verschlechtern. Zumindest einige sind Jesid*innen aus dem Irak.

 

Die Todesfälle bringen die Regierung in Erklärungszwang. Der polnische Innenminister Mariusz Kamiński sprach von angeblichen weißrussischen Kräften ohne Uniform, die Versuchten, die Grenze zu verletzen. Außerdem stellte er die Migrant*innen als potentiell gefährlich dar. Dem Innenminister zu folge gibt es Hinweise, dass 50 Migrantinnen und Migranten Verbindung zu radikalislamischen oder verbrecherischen Organisationen hätten. Andererseits bringt der weißrussische Diktator Alexander Lukaschenko bewusst Flüchtlinge an die Grenze, um die EU dadurch unter Druck zu setzen. Die Todesfälle an der Grenze werden von der polnischen Staatsanwaltschaft untersucht.