Nach Blockade von Hilfsschiffen ertrinken immer mehr Flüchtlinge im Mittelmeer

Nach Blockade von Hilfsschiffen ertrinken immer mehr Flüchtlinge im Mittelmeer

Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) starben in den ersten 6 Monaten dieses Jahres 1146 Menschen beim Versuch das Mittelmeer zu überqueren. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es etwas mehr als 500. In diesem Zusammenhang weist die IOM darauf hin, dass zivile Organisationen, die Recherchen und Rettungen auf dem Mittelmeer betreiben, immer mehr behindert würden. Die meisten ihrer Schiffe würden in Häfen blockiert und von der Verwaltung beschlagnahmt. Gegen ihre Besatzungen seien strafrechtliche und administrative Verfahren eingeleitet worden. Die IOM betont außerdem, dass die Zahl der Toten steige, obwohl die Flüchtlinge zunehmend am Besteigen von Booten an der nordafrikanischen Küste gehindert würden. Schließlich kritisiert die IOM, dass die EU weiter die libysche Küstenwache finanziert und trainiert. Außerdem ankere ein Schiff der italienischen Marine bei Tripolis und leiste der libyschen Küstenwache technische Unterstützung. Dies geschehe trotz zahlreicher Berichte über Misshandlungen von Flüchtlingen durch die libysche Küstenwache. Weiter führt die IOM aus, dass nach internationalem Seerecht Menschen, die aus Seenot gerettet werden, in einen sicheren Hafen gebracht werden müssen. Die IOM betrachte aber Libyen nicht als sicheren Hafen. Die IOM ist eine UN-Organisation mit Sitz in Genf.