Mutmaßlicher Hackerangriff auf Journalist*innen von Al Jazeera

Mutmaßlicher Hackerangriff auf Journalist*innen von Al Jazeera

Insgesamt 36 Smartphones von Journalist*innen von Al Jazeera wurden durch eine Cyberattacke kompromittiert. Laut Sicherheitsforscher*innen von Citizen Lab an der Universität in Toronto wurde dabei eine Spionagesoftware einer privaten israelischen Sicherheitsfirma verwendet. Der Cyberangriff geht wahrscheinlich von Saudi Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten aus. Die ausgenutzte Sicherheitslücke existiert bei allen iPhones von Apple mit einem älteren Betriebssystem als iOS 14. Dabei handelt es sich um ein Cyberangriff bei dem ohne einen Link anzuklicken schon Schadsoftware auf das Smartphone geladen wird, wie die Analyse des Smartphones einer der betroffenen Journalisten gezeigt hat.

Die weltweit bekannte Medienplattform Al Jazeera hat ihren Standort in Katar. Das Medium ist besonders bekannt für seine kritische Haltung gegenüber autokratischen Regimen in der Region. Die Software wurde auch schon bei Angriffen auf Journalist*innen in Marokko, Oppositionelle in Ruanda, Politiker*innen in Spanien und pro-demokratische geistliche in Togo verwendet. Die Firma verkauft die Software an staatliche Behörden, welche sie wiederum für ihre Zwecke einsetzen. Eine Kontrolle über die rechtlichen Bedingungen des Einsatzes der Software gibt es nicht. Die Sicherheitsfirma behauptet jedoch, dass sie Missbrauch ahnden würde.